Krankenhaushygiene up2date 2014; 09(03): 157
DOI: 10.1055/s-0034-1389752
Meldungen und Meinungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Risiko für Folgepatienten eher gering

Further Information

Publication History

Publication Date:
02 October 2014 (online)

Fazit

Die vorliegende Studie verdeutlicht, dass die Bedeutung der Umgebungskontamination und der gründlichen Schlussdesinfektion bei verschiedenen Bakterien unterschiedlich ausfällt und für die Übertragung von ESBL-Klebsiellen und E. coli offensichtlich keine große Rolle spielt. Dies sollte nicht dazu verführen, die gründliche Reinigung und Desinfektion vor Wiederbelegung eines Zimmers zu vernachlässigen, sondern diese im Gegenteil als Bestandteil der Standardhygiene anzusehen – aber nicht bei ESBL-bildenden Klebsiellen und E. coli besonders zu intensivieren. Interessant ist auch, dass es sich bei den erworbenen ESBL-Klebsiellen und E. coli überwiegend um Kolonisationen handelte und nur ein sehr geringer Teil (insgesamt 12 % der neuen Nachweise) zu klinischen Infektionen führte. Mit 3 % erworbenen ESBL-Bildnern im Vergleich zu 4 % bei Aufnahme positiven Patienten erscheint das intensivstationsspezifische Risiko für den Erwerb dieser Erreger nicht besonders hoch zu sein. So sinnvoll eine Vermeidung von Kolonisation sein kann, so viel wichtiger erscheint die Vermeidung von tatsächlichen Infektionen – unabhängig von der Resistenzlage des Erregers!