Gesundheitswesen 2015; 77(12): 960-965
DOI: 10.1055/s-0034-1381992
Übersichtsarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie erreichen Präventionsprojekte ihre Zielgruppen? Auswertung einer Befragung der im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunkts Präventionsforschung geförderten Projekte

How do Prevention Projects Reach their Target Groups? Results of a Survey with Prevention Projects
T. Brand
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
,
S. Böttcher
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
,
I. Jahn
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Prävention und Evaluation, Bremen
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Publication Date:
15 July 2014 (online)

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Zusammenfassung

Ziel:  Zugangswege zur Zielgruppe in den Projekten des Förderschwerpunktes Präventionsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden untersucht.

Methodik:  Eine schriftliche Projektbefragung wurde durchgeführt. Gefragt wurde nach den genutzten Zugangs- und Kommunikationswegen, den eingesetzten Teilnahmeanreizen, dem Erreichungsgrad der Zielgruppe sowie nach Strategien, die sich bei der Zugangsgestaltung als erfolgreich bzw. hinderlich erwiesen haben.

Ergebnisse:  38 von 60 angeschriebenen Projekten schickten einen ausgefüllten Fragebogen zurück. Der Zugang zu den Zielgruppen erfolgte am häufigsten über Institutionen (z. B. Kitas, Schulen, Betriebe). Die Projekte nutzten multiple Kommunikationskanäle und Anreize; am häufigsten erfolgte eine schriftliche Ansprache und es wurden monetäre Anreize vor allem für die Teilnahme an der Evaluation geboten. Nur wenige Projekte gaben den Erreichungsgrad der Zielgruppe an; erfolgte der Zugang über Institutionen, war der Erreichungsgrad besonders hoch. Ein aktives Zugehen durch persönliche Kommunikation mit der Zielgruppe und den Multiplikatoren erwiesen sich aus der Sicht der Befragten als erfolgreiche Strategien.

Schlussfolgerung:  Der Beitrag bietet einen Überblick zu Zugangstrategien in aktuellen Präventionsprojekten. Mehr systematische Forschung zum Erreichungsgrad ist notwendig.

Abstract

Aim: The aim of this study was to assess methods used to access target groups in prevention projects funded within the prevention research framework by the German Federal Ministry of Education and Research.

Methods: A survey with prevention projects was conducted. Access strategies, communication channels, incentives, programme reach, and successful practical recruitment strategies were explored.

Results: 38 out of 60 projects took part in the survey. Most projects accessed their target group within structured settings (e. g., child day-care centers, schools, workplaces). Multiple communication channels and incentives were used, with written information and monetary incentives being used most frequently. Only few projects were able to report their programme reach adequately; programme reach was highest for programmes accessing the target groups in structured settings. The respondents viewed active recruitment via personal communication with the target group and key persons in the settings as the most successful strategy.

Conclusion: The paper provides an overview on recruitment strategies used in current preven­tion projects. More systematic research on programme reach is necessary.