Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2014; 49(5): 310-312
DOI: 10.1055/s-0034-1376449
Fachwissen
Krankenhaushygiene
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Krankenhaushygiene – Schutzimpfungen bei medizinischem Personal

Preventive Vaccinations for Medical Personnel
Klaus Kerwat
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg
,
Marcel Goedecke
2   Betriebsärztlicher Dienst, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg
,
Hinnerk Wulf
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg
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Publication History

Publication Date:
26 May 2014 (online)

Zusammenfassung

Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven medizinischen Maßnahmen. Moderne Vakzine sind gut verträglich. In Deutschland gibt es keine gesetzliche Impfpflicht mehr, weder für die Allgemeinbevölkerung noch für medizinisches Personal. Impfungen werden von den obersten Gesundheitsbehörden auf der Grundlage der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), entsprechend dem § 20 Abs. 3 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) nur noch „öffentlich empfohlen“. Die Versorgung bei Schäden durch „öffentlich empfohlene“ Impfungen wird durch die Bundesländer garantiert.Während Immunisierungen im Kindesalter in aller Regel noch als selbstverständlich angesehen werden, lässt die Bereitschaft dazu im Erwachsenenalter deutlich nach. Im medizinischen Bereich wird z.B. die Impfung gegen Hepatitis B gut angenommen, andere Impfungen, wie z.B. gegen Pertussis oder Influenza, werden als weniger wichtig angesehen. Dass Impfungen neben dem medizinischen Personal auch die anvertrauten Patienten vor nosokomialen Infektionen schützen können, wird häufig nicht beachtet.

Abstract

Vaccinations are among the most efficient and important preventive medical procedures. Modern vaccines are well tolerated. In Germany there are no longer laws for mandatory vaccinations, either for the general public or for medical personnel. Vaccinations are now merely "officially recommended" by the top health authorities on the basis of recommendations from the Standing Committee on Vaccinations (STIKO) of the Robert Koch Institute (RKI) according to § 20 para 3 of the Protection against Infection law (IfSG). The management of vaccine damage due to officially recommended vaccinations is guaranteed by the Federal States. Whereas vaccinations in childhood are generally considered to be a matter of course, the willingness to accept them decreases markedly with increasing age. In the medical sector vaccinations against, for example, hepatitis B are well accepted while other vaccinations against, for example, whooping cough or influenza are not considered to be so important. The fact that vaccinations, besides offering protection for the medical personnel, may also serve to protect the patients entrusted to medical care from nosocomial infections is often ignored.

Kernaussagen

  • Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven medizinischen Möglichkeiten und sind in aller Regel gut verträglich.

  • In Deutschland gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen, auch nicht für medizinisches Personal. Es existieren lediglich „öffentlich empfohlene“ Impfungen, auf der Grundlage der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) und die einschlägigen Vorgaben des medizinischen Arbeitsschutzes zur Prävention.

  • Impfungen schützen nicht nur das geimpfte Personal, sondern auch die Patienten.

  • Die Bereitschaft sich impfen zu lassen, ist nicht bei allen Schutzimpfungen gleich stark ausgeprägt. Im medizinischen Bereich wird z. B. die Impfung gegen Hepatitis B gut angenommen. Andere Impfungen, wie z. B. gegen Pertussis oder Influenza, werden als weniger wichtig angesehen.

Ergänzendes Material

 
  • Literaturverzeichnis

  • 1 Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 2013; 14: 313-344
  • 2 Schulz-Stübner S Hrsg. Repetitorium Krankenhaushygiene und hygienebeauftragter Arzt. Heidelberg: Springer; 2013: 221-227