Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(06): 738
DOI: 10.1055/s-0033-1363740
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Nachruf für Prof. Dr. Wolfgang Heipertz

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Publication Date:
09 January 2014 (online)

Am 6. Oktober 2013 verstarb Herr Professor Dr. Wolfgang Heipertz 91-jährig in Frankfurt am Main.

Wolfgang Heipertz wurde am 20. Mai 1922 in Neustrelitz (Mecklenburg) als Sohn des dortigen Bürgermeisters und mecklenburgischen Staatsrates Dr. jur. Otto Heipertz geboren und verbrachte dort seine Kinderjahre. Später besuchte er die Internatsschule Schulpforta bei Naumburg/Saale. Nach dem Abitur 1939 studierte er Medizin in Halle und Tübingen. Noch 18-jährig bestand er dort das Physikum. Wehrdienst und Einsatz als Sanitätssoldat an der Ostfront unterbrachen den weiteren Studiengang, so dass sich das Staatsexamen in Berlin bis zum Februar 1945 verzögerte. Er promovierte noch 1945 mit dem Thema: „Die Paget-Erkrankung“.

Den ersten ärztlichen Erfahrungen in Lazeretteinsätzen und Krankensammelstellen folgte ein internistisches Jahr bei Ernst Volhardt in Frankfurt am Main. Die anschließende chirurgische und unfallchirurgische Ausbildung – zuletzt unter Edelmann in Hannover – schloss er mit der Facharztanerkennung ab.

1954 begann Wolfgang Heipertz die orthopädische Ausbildung am Annastift in Hannover unter Kurt Lindemann, dem er 1955 nach Heidelberg folgte. Dort erhielt er 1958 die zweite Facharztanerkennung. Noch im gleichen Jahr wurde er zum leitenden Arzt an den Diakonie-Anstalten Bad Kreuznach bestimmt. Doch 1961 kehrte er nach Heidelberg zurück, um 1962 bei Kurt Lindemann zu habilitieren.

1966 wurde er Chefarzt der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen und 1969 auf den Lehrstuhl für Orthopädie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main berufen. In der Nachfolge von E. Güntz hat er – ein begeisterter Operateur und Kliniker – in zähen Verhandlungen die Voraussetzungen zu weiteren baulichen Verbesserungen des aus dem Jahre 1913 stammenden „Friedrichsheim“ geschaffen. 1972 konnte so die erste Steril-Box in Deutschland und 1981 ein völlig neuer, den modernsten Gesichtspunkten gerecht werdender Operationstrakt in Betrieb genommen werden.