Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2014; 19(5): 207-209
DOI: 10.1055/s-0033-1362886
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Befragung von niedergelassenen Ärzten – Merkmale der häuslichen Palliativversorgung am Beispiel Westfalen-Lippe

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Publication Date:
07 November 2014 (online)

Die Versorgung von Patienten am Lebensende wird im Zuge des demografischen Wandels in den kommenden Jahren zunehmend bedeutsam. Ein hoher Anteil der Patienten möchte in vertrauter Umgebung sterben [1, 2], so dass der ambulanten Palliativversorgung eine besondere Verantwortung zukommt. Der Wunsch nach häuslicher Versorgung und Begleitung sowie die zunehmende Immobilität von Palliativpatienten rücken den Hausbesuch in den Mittelpunkt der palliativmedizinischen Versorgung. Voraussetzung dafür, dass Patienten zu Hause versterben können, sind gut ausgebaute regionale und lokale Versorgungsstrukturen zur häuslichen Betreuung und Sterbebegleitung, die im Idealfall interdisziplinär und intersektoral vernetzt sind.

Hausärzte nehmen im Kanon der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung die wichtige Rolle des ersten Ansprechpartners und Koordinators ein. Im Idealfall werden Patienten von ihren Hausärzten bereits durch vorherige Lebensphasen und Krankheitsstadien begleitet. Darüber hinaus kann die hausärztliche Versorgung Sterbender von einem langjährigen Vertrauensverhältnis zwischen Hausarzt und Patient profitieren. So erhält die Arzt-Patient-Beziehung in der Palliativphase nicht nur aufgrund der somatischen Indikationen, sondern auch aufgrund der speziellen psycho-sozialen und spirituellen Bedürfnisse und Ängste am Lebensende eine wachsende Bedeutung.

Anhand einer Kurzbefragung wurden die niedergelassenen Ärzte in Westfalen-Lippe zu ihrer Beteiligung an der palliativmedizinischen Versorgung befragt. Ziel der Befragung war es, Ausmaß und Art der hausärztlichen Beteiligung zu identifizieren sowie den Forschungsbedarf, der sich aus der palliativmedizinischen Versorgungspraxis heraus ergibt, zu erfassen.