Diabetes aktuell 2013; 11(07): 290
DOI: 10.1055/s-0033-1361860
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aufgaben der Diabetesberaterin im stationären Bereich – Die Tätigkeit auf der Diabetesstation

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Publication Date:
02 December 2013 (online)

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Auf unserer Diabetesstation im Klinikum Offenbach haben schon viele Patienten gelernt, mit Insulin und Essen richtig umzugehen. Hier wird bei allen 3 Hauptmahlzeiten praktisch geübt, erst den Blutzucker zu messen, dann das Essen auszusuchen und die Kohlenhydrate abzuwiegen. Danach wird die richtige Menge Insulin gespritzt. Immer steht eine Diabetesberaterin dabei, die anleitet, Fragen beantwortet und aufpasst, dass sich keine Fehler einschleichen. Für viele Diabetiker ist es nicht leicht, vor dem Essen erst einmal nachzudenken, zu messen, zu planen, wie viel man tatsächlich essen wird, die Broteinheiten abzuschätzen und die richtige Insulinmenge zu berechnen. Sie empfinden diese Pflichten zunächst als Verlust von Spontaneität und können das Essen gar nicht richtig genießen. Sie spüren aber nach ein paar Tagen, dass diese Pflicht vor dem Essen zur Routine werden kann. Und sie sehen an den immer besser werdenden postprandialen Blutzuckerwerten, dass sich der Einsatz lohnt. Besonders für Menschen, denen flexible Essenszeiten und -mengen wichtig sind, ist diese Form der Therapie richtig. Und die Möglichkeit, zu hohe Blutzuckerwerte schnell korrigieren zu können, schafft Sicherheit, vermindert die Angst vor Folgeerkrankungen und erhöht das Selbstvertrauen und Kompetenzgefühl.