Frauenheilkunde up2date 2015; 9(05): 313
DOI: 10.1055/s-0033-1358202
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Olaf Ortmann
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Publication Date:
27 October 2015 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen 4 CME-Beiträge präsentieren, die sich überwiegend mit besonderen Situationen der gynäkologischen Onkologie beschäftigen. Zunehmende Aufmerksamkeit haben in den letzten Jahren die selteneren Tumoren gewonnen. P. Harter et al. stellen in ihrem Beitrag den derzeitigen Kenntnistand zur Diagnostik und Therapie der mesenchymalen Tumoren des Uterus dar. Ihre Ausführungen beziehen sich aufgrund ihrer Häufigkeit unter den Uterosarkomen auf das Leiomyosarkom und das endometriale Stromasarkom. Gemischt epitheliale mesenchymale Tumoren wie das Adenokarzinom und Karzinosarkome werden wie das Endometriumkarzinom behandelt und daher in diesem Beitrag nicht betrachtet. Operative Eingriffe, insbesondere die großen, werden in der gynäkologischen Onkologie häufig durchgeführt. Das perioperative Management wird von B. Aktas und R. Kimming dargestellt. Dabei gehen sie sowohl auf präoperative als auch postoperative Maßnahmen ein. Hervorzuheben ist ihre kritische Betrachtung traditioneller Vorgehensweisen. Sie werden durch modernes Management ersetzt, was zu einer verbesserten und rascheren Rekonvaleszenz führen kann. J. Wilm et al. und M. Mögele et al. beschäftigen sich mit Notfallsituationen zum einen in der allgemeinen Gynäkologie und in besonderen Situationen interdisziplinärer Versorgung von Notfällen bei gynäkologischen Malignomen. Der Leser erfährt hier praxisnahe Vorgehensweisen bei einer Vielzahl von Notfallsituationen. In den beiden Forumbeiträgen werden zwei aktuelle Themen aufgenommen, zum einen die Beurteilung des unteren Uterinsegments. R. Farber beleuchtet kritisch die Notwendigkeit der sonografischen Beurteilung des unteren Uterinsegments in der Schwangerschaft. Dieser Beitrag ist von besonderem Interesse, da nach wie vor Unsicherheiten bestehen, welches die optimale Vorgehensweise ist. Seit Langem ist bekannt, dass reproduktive Faktoren für das Ovarialkarzinomrisiko von besonderer Bedeutung sind. S. Schüler-Toprak und O. Ortmann stellen den aktuellen Kenntnisstand dar, in diesen fließen auch neuere Erkenntnisse zu der unterschiedlichen Genese von Malignomen des Ovars ein. Die wichtigsten reproduktiven Faktoren, wie die hohe kumulative Zahl menstrueller Zyklen, Laktation, Parität, Infertilität und Syndrom der polyzystischen Ovarien, werden kritisch beleuchtet. Der derzeitige Kenntnisstand dazu wird dargestellt, sodass er für die Beratungssituation genutzt werden kann.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern bei der Lektüre dieser Ausgabe von „Frauenheilkunde up2date“ viel Freude und Nutzen für die klinische Tätigkeit.

Prof. Dr. med. Olaf Ortmann
Regensburg, im Oktober 2015