Frauenheilkunde up2date 2014; 8(5): 295-298
DOI: 10.1055/s-0033-1357997
Forum
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Krebsregister – regionale Umsetzung, Aufgaben und Perspektiven

Monika Klinkhammer-Schalke
,
Olaf Ortmann
,
Ferdinand Hofstädter
,
Elisabeth Inwald
,
Hagen Barlag
,
Simone Wesselmann
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 October 2014 (online)

Einführung

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Nach aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2008 470 000 Neuerkrankungen registriert. Im selben Jahr starben 215 000 Menschen an Krebs [1]. Durch Initiierung des Nationalen Krebsplans 2008 durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG), die Deutsche Krebshilfe e. V. (DKH) und die Arbeitsgemeinschaft deutscher Tumorzentren e. V. (ADT) wurde eine umfassende, interdisziplinäre und interprofessionelle Aufarbeitung des Themas Onkologie möglich. Mit seinen 4 Handlungsfeldern, 40 Zielen und über 100 Empfehlungen wurde auf breiter Basis sowohl die Früherkennung, die Qualitätssicherung, die Datensparsamkeit, v. a. aber auch die Patientenperspektive in den Mittelpunkt gestellt [2].

Das zunächst fertiggestellte Ziel 8 des Handlungsfeldes 2 (flächendeckende Implementierung regionaler klinischer Krebsregister) führte zum ersten fassbaren Ergebnis, dem Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG § 65c SGB V) [3].

Bis Ende 2017 müssen in Deutschland flächendeckend in allen Bundesländern regionale klinische Krebsregister und eine Landesstelle bestimmt sein, eine Vielzahl spezifischer Kriterien nachgewiesen und alle Tumorentitäten vollzählig und vollständig erfasst werden, um von gesetzlichen und privaten Krankenkassen finanziert zu werden (Förderkriterien GKV Spitzenverband) [4], [5].

Um dies flächendeckend zu erreichen, müssen die bestehenden zertifizierten Organkrebszentren und Onkologischen Zentren der DKG sowie Onkologischen Spitzenzentren der DKH, alle Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte mit den regionalen Krebsregistern eng zusammenarbeiten.