retten! 2013; 2(4): 234-237
DOI: 10.1055/s-0033-1357088
Technik im Rettungsdienst
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Sauerstoffgabe im Einsatz – Was wirkt wann, wie und warum?

Rico Kuhnke
,
Wolfgang von Meißner
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Publication Date:
05 November 2013 (online)

Da die Sauerstoffgabe im Rettungsdienst Standard ist, denken viele, dass sie damit nichts falsch machen können. Doch Vorsicht: Einige Patienten können unter der Insufflation von Sauerstoff sogar Schaden nehmen. Wir erklären Ihnen die physiologischen Grundlagen, die wichtigsten Kontraindikationen und geben Tipps für die Sauerstofftherapie im Rettungsdienst.

Kernaussagen

  • Die Sauerstoffinsufflation begünstigt die Diffusion des Sauerstoffs aus den Alveolen in das Blutgefäßsystem.

  • Selbst wenn Sie die Atemluft zu 100 % mit Sauerstoff anreichern, ist die Wirksamkeit von Atmung und Kreislaufverhältnissen abhängig.

  • Patienten mit einem SpO2 unter 98 %, ohne Hinweis auf eine Atemnot oder eine respiratorische Insuffizienz, sollten Sauerstoff über Nasensonde oder O2-Brille mit einem Flow zwischen 2–4 l/min erhalten.

  • Patienten mit massiver Atemnot oder Zyanose erhalten O2 über eine Maske mit Reservoir und Nicht-Rückatemventil bei maximalem Flow von 15 l/ min.

  • Bei der Versorgung von Neugeborenen, Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder nach ROSC erfolgt die Sauerstoffapplikation zurückhaltend.

Ergänzendes Material