Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(04): 445-446
DOI: 10.1055/s-0033-1353226
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28. GOTS-Jahreskongress Aktuelle Trends in der Sportorthopädie

Martin Engelhardt
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Publication Date:
21 August 2013 (online)

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Am 14. und 15. Juni 2013 fand der 28. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) im Kongresszentrum Rosengarten in Mannheim statt. Prof. Holger Schmitt, unterstützt von Prof. Matthias Buchner und dem Team der ATOS-Klinik Heidelberg, organisierten zusammen mit der GOTS und Intercongress einen gelungenen Jahreskongress, den mehr als 400 Teilnehmende und 41 ausstellende Unternehmen besuchten. 63 Vorträge, 41 Poster, sechs Symposien, vier Instruktionskurse und neun Firmenworkshops demonstrierten das breite fachliche Angebot auf dem Jahreskongress der GOTS.

Hauptthema des Kongresses war der Einfluss sportlicher Aktivität auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Auf der einen Seite beklagen wir eine Zunahme übergewichtiger und adipöser Kinder in unserer Gesellschaft durch mangelnde Bewegung, auf der anderen Seite werden wir durch die immer früher einsetzende Spezialisierung sportlicher Aktivitäten bei Kindern und Jugendlichen mit Leistungsanspruch und da­raus resultierenden Überlastungsschäden konfrontiert, die als Ausdruck einer Überschreitung der Belastungsgrenzen auch zu Spätschäden führen können.

Neben den Auswirkungen auf den Haltungs- und Bewegungsapparat wurden auch ganzheitliche Aspekte beleuchtet und Empfehlungen zur Behandlung und Prävention von Verletzungen gegeben. Auch das in englischer Sprache abgehaltene Symposium unseres europäischen Kooperationspartners ESSKA (European Society of Sports Traumatology, Knee Surgery and Arthroscopy) beschäftigte sich mit Besonderheiten bei Heranwachsenden.

Den zweiten Kongressschwerpunkt bildeten die Sportarten Golf und Rugby, die erstmals in Brasilien 2016 im olympischen Programm vertreten sein werden. Auch mit diesen sehr unterschiedlichen Sportarten und ihren Risiken beschäftigte sich der Kongress intensiv.

Becken-, Leisten- und Hüftbeschwerden sind für alle sportmedizinischen Betreuer häufig eine Herausforderung und nicht leicht zu behandeln. Alleine die richtige Diagnose zu stellen, bereitet häufig Pro­bleme. Inwieweit intra- oder extraartikuläre Strukturen für ein Beschwerdebild verantwortlich zu machen sind und welche Konsequenzen das für die Therapie hat, wurde im Rahmen der Hauptsitzungen, Instruktionen und Workshops diskutiert.

Wann kann ich wieder Sport treiben? Mit dieser Frage sehen sich viele Behandler konfrontiert, wenn sich sportlich aktive Menschen verletzt haben. Aber auch eine zunehmend älter werdende Gesellschaft möchte trotz einer Arthrose und der in der Folge notwendig werdenden Gelenkersatzoperation wieder sportlich aktiv werden. Was ist wann in welcher Intensität sinnvoll? Antworten auf diese Fragen wurden auf dem GOTS-Kongress gegeben.

Schwerpunkt bei den freien Themen waren konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten bei Knorpelschäden, Sportart spezifische Verletzungsmuster und Überlastungsphänomene an der oberen Extremität. Einen enorm großen Teilnehmerandrang fand der Instruktionskurs Untersuchungstechniken sowie das Symposium zur Bewertung unterschiedlicher konservativer Therapieverfahren, die teilweise ergänzend, aber auch konkurrierend eingesetzt werden. Erfahrene Praktiker stellten diese Methoden vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Ergebnisse dar.

Neben der ESSKA waren mit der Deutschen Vereinigung für Schulter und Ellenbogenchirurgie (DVSE) und dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) kooperierende Gesellschaften mit eigenen Symposien in das Kongressprogramm involviert. Auch die Fellows der JOSSM (Japanese Orthopaedic Society of Sports Medicine) und KOSSM (Korean Orthopaedic Society for Sports Medicine) bereicherten mit Kurzbeiträgen den Kongress.