Dtsch Med Wochenschr 2013; 138(40): 1993-1994
DOI: 10.1055/s-0033-1349535
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rolle der akademischen Medizin für Innovationen in Arzneimittelentwicklung und Biomedizintechnik

Role of academic medicine for innovations in development of drugs and biomedicine technology
M. P. Manns
1   Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) 2013/14, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
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Publication Date:
24 September 2013 (online)

In der Ausgabe vom 1. August 2013 widmete sich „Die Zeit" in ihrem Leitartikel dem wichtigen Thema der Interaktion von Industrie und Wissenschaft. Dabei wurde provokativ der Titel „Gekaufte Wissenschaft“ gewählt mit einem noch provokativeren Titelbild. Nur marginal ging es hierbei um die Medizin. Prinzipiell wurde in dem Artikel sehr kritisch die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft und hier besonders mit den Universitäten diskutiert. Vor allem wurde die Unabhängigkeit der Wissenschaft in Frage gestellt, sobald Fördermittel der Industrie angenommen werden. Es wurde auch die Frage gestellt, ob durch industrielle Forschungsförderung die wissenschaftlichen Ergebnisse präjudiziert werden. Kritisch wurde neben der direkten projektgebundenen Förderung, z.B. die klassische Auftragsforschung, die Finanzierung von Stiftungsprofessuren und die Unterstützung der mangelhaften Infrastruktur unserer notleidenden Universitäten, z.B. durch die Unterstützung bei der Renovierung von Hörsälen, gesehen – im Ausland oft die Regel, allen voran die USA. Warum sollen Unternehmen, die großzügig Sportveranstaltungen, Kulturfestivals und Rockkonzerte unterstützen, nicht auch die Ausbildungsstätten ihres qualifizierten Nachwuchses unterstützen? Warum stellt die Renovierung eines Hörsaales für Studenten eine Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft dar? Studenten sind noch nicht selbstständige Wissenschaftler.