ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2013; 122(4): 131
DOI: 10.1055/s-0033-1347029
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nachlese

Cornelia Gins
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 May 2013 (online)

„125 000 Besucher aus 149 Ländern – 2058 Anbieter aus 56 Ländern – Nochmals gesteigerte Internationalität und hohe Entscheidungskompetenz der Besucher – Branche demonstrierte Innovationskraft und erwartet nachhaltige Geschäftsimpulse durch IDS 2013“, so lautet der Abschlussbericht der Messe-Köln. An 3 Wörtern möchte ich die Messe aus meiner Sicht reflektieren.

Innovationskraft: keine Frage, die war in jedem Fall vorhanden. Wenn auch nicht wirklich etwas Neues zu entdecken war, abgesehen von der sprechenden Roboterpatientin eines japanischen Unternehmens, gedacht für die zahnmedizinische Ausbildung. Der digitale Workflow wurde weiter ausgebaut, beim Röntgen kamen fast überall Facescanner dazu, Backward Planning ist das neue Zauberwort. Das Materialsortiment wurde auf allen Gebieten wie im konservierenden, implantologischen oder auch prothetischen Bereich aufgestockt.

Geschäftsimpulse: Dann wäre der Sinn der Messe verfehlt, wenn es die nicht gegeben hätte. Hat sich der Generationswechsel über viele Jahre eher auf dem Praxisschild bemerkbar gemacht, trennen die Ausstattungen der alten und neuen Praxen nun mehr Welten. Wer sich heute neu niederlässt oder eine Praxis übernimmt und sie modernisieren möchte oder muss, steht bei diesem riesigen Marktangebot vor einer großen mentalen Herausforderung: was will ich, was brauche ich und vor allem, wie finanziere ich das. Womit ich bei meinem 3. Punkt wäre, Entscheidungskompetenz.

Aufgrund des jetzigen hohen technischen Know-hows unseres zahnärztlichen Equipments ist es für den Anwender heute weitaus schwieriger geworden, zum einen alle technischen Details beispielsweise beim digitalen Röntgen zu erfassen, vor allem die Unterschiede zum Mitbewerber für sich zu bewerten und daraus seine Entscheidung zum Kauf abzuleiten. Und zum anderen muss überhaupt entschieden werden, welche technische Ausrichtung der Praxis gegeben werden soll; wie viel Hightech „will ich“, „brauch ich“, „kann ich“ oder wird von meinen Patienten vielleicht erwartet. Nicht zu vergessen, immer vor dem Hintergrund, wie amortisieren sich die hohen Investitionen, denn, um beim Beispiel des digitalen Röntgens zu bleiben, die Bema-Gebühr für ein Rö-Bild bleibt immer die gleiche unabhängig von der gewählten Technik

Mein Messefazit: faszinierend die technischen Möglichkeiten, aber ich beneide die Kollegen nicht, die jetzt zu ihrer Entscheidungskompetenz finden müssen.

Ihre

Cornelia Gins