Endoskopie heute 2013; 26(1): 105-106
DOI: 10.1055/s-0033-1335105
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Publication Date:
06 March 2013 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Freude, Sie als Präsident der DGE-BV 2013 zu unserem Kongress in München herzlich begrüßen zu dürfen.

„When Art meets Science“ ist das diesjährige Motto, das die Endoskopeure, Chirurgen, Radiologen, Sonografeure, Pathologen, aber auch den Arzt in seinem ursprünglichen Sinne vereinigt. Seit Anbeginn der anatomischen Abbildung, deren Wurzeln bis ins hellenistische Alexandria reichen, ist eine Wechselwirkung zwischen Anatomie und Kunst spürbar. Durch die neuen Techniken der Endoskopie sowie der Radiologie entwickelte sich eine neuartige Form von Ästhetik, die die Schönheit der verborgenen Realität des lebendigen Leibes präsentiert. Die historische sowie neuzeitliche medizinische Bildgebung kennzeichnet das Bewusstsein für eine ästhetische Dimension, die seit jeher als essenzielle Voraussetzung für den Erkenntnisgewinn anzusehen ist. Wenn Sie diesen Gedanken aufgreifen wollen, verweise ich auf den Artikel im Kongressheft von „Endoskopie heute“, das ich Ihnen auch im Namen von Prof. H.-J. Schulz ans Herz lege.

Das Kongressheft unserer DGE-BV-Zeitschrift enthält weitere wichtige Beiträge zu den endoskopischen und bildgebenden Kongressthemen dieses Jahres.

Die Präsentation und Diskussion neuester Entwicklungen und wissenschaftlicher Ergebnisse sind und bleiben das Kernthema unseres Kongresses. Die als Kernelement verankerte Interdisziplinarität der DGE-BV ist durch die Berücksichtigung vielfältiger endoskopischer und bildgebender Verfahren erkennbar.

Im Rahmen der Kongresseröffnung präsentieren national und international geschätzte Kolleginnen und Kollegen den „State of the Art“ und Perspektiven von Endoskopie und Bildgebung. Prof. F. Jolesz von der Harvard University/USA spricht über zukünftige Perspektiven der Ultraschalltechnologien, die beispielsweise als molekulare Bildgebung und selektive Medikamentenfreisetzung („drug delivery“) die Medizin dramatisch beeinflussen werden.

Prof. F. Hagenmüller wird uns über endoskopische und anderweitige palliativmedinzische Interventionen die Möglichkeiten moderner Symptomlinderung darlegen. Ungeachtet der Entwicklung kurativer Behandlungsansätze bleibt die Linderung von Schmerzen und Leiden in der Terminalphase verschiedener Erkrankungen eine unserer wichtigsten ärztlichen Aufgaben.

Dr. C. Jenssen wird als ausgewiesener Experte den aktuellen Stand der Königsdisziplin „endoskopischer Ultraschall“ (EUS) vorstellen. EUS hat sich als integraler Bestandteil diagnostischer und therapeutischer minimalinvasiver Interventionen interdisziplinär verankert. Dies gilt insbesondere für die Gastroenterologie, aber auch für die Chirugie, Pneumologie, Urologie und andere Subspezialitäten. Der Vorteil der EUS liegt gegenüber der rein luminal orientierten Endoskopie in dem transmuralen Blickwinkel und interventionellen Aktionsradius unter Sicht.

Der Schiedsrichter im Spiel der Interdisziplinarität ist die Pathologin; so berichtet Frau Prof. A. Tannapfel über die notwendigen Wissensgrundlagen des Klinikers über Immunhistologie und Molekularbiologie.

Erlauben Sie mir an dieser Stelle auf das 9. Symposium „Krankenhaus der Zukunft“ hinzuweisen, das am 13.3.2013 von 13:30 bis 18:00 Uhr in The Westin Grand Hotel München Arabellapark stattfinden wird. Prof. Dr. A. Melzer und Dr. T. Wittenberg haben ein Programm zusammengestellt, das den Kliniker, Visionär und Grundlagenforscher zusammenführt.

Last but not least wird Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, im Rahmen eines Symposiums zusammen mit weiteren Experten Aspekte der Darmkrebsfrüherkennung diskutieren. Diese Thematik ist von besonderem Interesse, da in Kürze im Bundestag ein Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung (KFRG) nach Vorarbeiten auch der Stiftung LebensBlicke verabschiedet wird. Es sieht neben der Einführung klinischer Krebsregister ein bundesweites Einladungsverfahren zur Darmkrebsfrüherkennung vor. Das wird sicher eine Steigerung der Vorsorgekoloskopie zur Folge haben.

Aufgrund der sehr guten Erfahrungen der letzten Jahre haben wir uns entschlossen auch dieses Jahr wieder Endoskopie live zu planen. Aus den Abteilungen von Prof. W. Schmitt aus München und Prof. J. Hochberger aus Straßburg werden neue Techniken übertragen, erläutert und diskutiert. International anerkannte Endoskopiker, beispielsweise Prof. H. Messmann aus Augsburg, Prof. R. Kiesslich aus Frankfurt, PD Dr. S. Faiss aus Hamburg, Frau Dr. B. Schumacher aus Düsseldorf, Prof. U. Will aus Gera, Dr. E. Burmester aus Lübeck und Prof. J. Pohl aus Wiesbaden sind als Untersucher vorgesehen.

Bewährte Ausbildung und hohe Qualität werden auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der DEGEA, CAES, CTAC und DGD angeboten. Die Planung der Sitzungen erfolgte unter der Prämisse und mit dem Vorhaben, die Diskussion aus verschiedenen Gesichtspunkten zu beleben.

Die „Fragestunde mit den Experten“ – Die wichtigsten Fragen in der Endoskopie – wurden auf radiologische und sonografische Themen erweitert und werden nunmehr in insgesamt 3 Sitzungen abgehandelt. Experten werden mit Fragen konfrontiert, die sie in 5 Minuten im Sinne einer „State of the Art“ beantworten. Etliche dieser Antworten der Jahre 2012 und 2013 werden nunmehr auch auf der DGE-BV-Website präsentiert.

Die Zusammenfassung der Highlights in der Sitzung „Take Home Message“ rundet am Samstag das Kongress-Programm ab.

Ich hoffe, dass ich Ihr Interesse für den DGE-BV-Kongress in München wecken konnte und freue mich auf Ihren Besuch, Gespräche und Diskussionen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Prof. Christoph F. Dietrich

Kongress-Präsident der DGE-BV 2013