ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2011; 120(4): 135
DOI: 10.1055/s-0032-1331581
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfacher, Sicherer, Zeitsparender

Cornelia Gins
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Publication Date:
23 November 2012 (online)

Schade, dass ich es bei diesem Resümee zur IDS nicht belassen kann, aber als Editorial wäre es wohl doch ein wenig zu kurz. Obwohl mit diesen 3 Worten bereits vieles gesagt ist. Die IDS war, wie nicht anders zu erwarten, wieder ein voller Erfolg. Alle waren mehr als zufrieden, Händler, Besucher sowie Veranstalter gleichermaßen. Trotz herrlichem, warmem Frühlingswetter schoben sich die Massen durch die Hallen bepackt mit Tüten voll Muster und Give aways. Was stand im Mittelpunkt des Interesses? Ganz klar: der digitale Workflow. Ohne „digital“ geht fast gar nichts mehr. Die Prozesskette von der Abformung bis hin zur fertigen Restauration ist inzwischen so gut wie komplett. Oralscanner werden inzwischen von allen renommierten Herstellern angeboten. Die Fertigung Chair- oder Labside kann wahlweise erfolgen, wobei die Chairside-Fertigung, die nach dem ersten Hype vor gut 20 Jahren etwas ins Abseits gerutscht ist, wieder stark an Interesse gewonnen hat. Neue kleine, kompakte Geräte, mit ähnlichem Know-how wie die großen, drängen stark in den Markt. Interessant ist auch, dass neben Zirkonoxid immer mehr Gerüstwerkstoffe aus Metall wie Kobalt-Chrom, Titan und sogar Edelmetall bearbeitet werden können. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang vor allem für das zahntechnische Labor ist nun die Öffnung der Schnittstellen der Systeme und Hersteller untereinander. Digital weiter geht es beim Röntgen beispielsweise mit vereinfachter Bildbearbeitung/-archivierung sowie in der Kariesdiagnostik mit der Zusammenführung einer Intraoralkamera mit einem Fluoreszenzgerät.

Auch in der Füllungstherapie wurde wieder eine neue Entwicklung vorgestellt, die die Kompositverarbeitung schneller und sicherer (?) machen soll. Mittels Schallenergie wird ein neues Komposit, das 2 Viskositäten in sich vereint, zunächst in fließfähiger Form eingebracht und kann anschließend wie ein herkömmliches Material weiter verarbeitet werden.

Von der Endodontie gibt es auch eine recht spannende Entwicklung zu berichten: die Aufbereitung mit nur 1 Feile. Die Feile arbeitet mit einer veränderten Vorwärts- und Rückwärtsbewegung (reziprok) und soll sicherer, effektiver und zeitsparender arbeiten.

„Zeitsparend“ war neben „einfach“ und „sicher“ der große Megatrend. Wenn ich mal zusammenrechne, könnten wir inzwischen bei unseren Behandlungen sicher 1 h pro Tag einsparen. Addiert man das zu den anderen täglichen Einsparungen, die uns dank des technischen Fortschritts zur Verfügung stehen, ergibt das eine Menge eingesparte Zeit. Eingesparte Zeit ist gewonnene Zeit. Gewonnene Zeit zu nutzen, auch dafür gibt es so viele Möglichkeiten wie nie. Eine davon wäre, die ZWR zu lesen. Darüber würde ich mich natürlich am meisten freuen.

Ihre

Cornelia Gins