ergopraxis 2012; 5(11/12): 39-41
DOI: 10.1055/s-0032-1331012
profession & perspektiven
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Publication Date:
16 November 2012 (online)

6. Ergotag 2012 – ADHS - ein Rundumschlag

Das war eine runde Sache! ADHS-Interes-sierte kamen am 29. September 2012 beim 6. ergotag in Stuttgart voll auf ihre Kosten. Eingestimmt wurden die 250 Teilnehmer von Dr. Johannes Streif. Der Psychologe hatte eine Reihe berühmter Beispiele im Gepäck: Heinrich IV, Hermann Hesse, Michael Phelps. Sie alle haben es trotz ADHS „zu etwas gebracht“. In dem Zusammenhang betonte Dr. Streif, wie wichtig es sei, betroffene Kinder in ihren Zielen zu unterstützen und sie zu verantwortungsvollen, selbstbewussten Menschen zu erziehen. Eine Pathologisierung sei fehl am Platz. Denn wer meint, ohne externe Hilfen nicht bestehen zu können, der könne auch nicht lernen, auf sich selbst zu vertrauen.

Wie man Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS in der Therapie begegnen kann, zeigten die anschließenden Referenten, alle selbst Ergotherapeuten. So stellte Ulrike Weise das BseK-Interview vor, ein As-sessment, um die Betätigungsbedürfnisse von Grundschulkindern zu identifizieren.

Dass man in der Therapie die Träumer und die Zappelphilippe unter einen Hut stecken kann, bewiesen Stefanie Otte-Löcker und Berit Menke mit dem Ergotherapeutischen Sozialkompetenztraining, einem Gruppenkonzept für Kinder mit ADHS. Britta Winter richtete sich mit ihrem umfassenden ergotherapeutischen Angebot an das gesamte Umfeld.

Die Teilnehmer lernten auch Angebote für Jugendliche und Erwachsene mit ADHS kennen: das sozialpädagogische Gruppenkonzept Tricky Teens für Jugendliche sowie ein ADHS-Coaching für Erwachsene. Abschließend beantwortete Dr. Streif Fragen zum Thema „ADHS und Medikation“. Die Ergotherapeuten nutzten sein Angebot rege. Spätestens mit der Frage: „Wann kann man Sie mal wieder erleben?“, war klar, dass er ins Schwarze getroffen hat. Eine runde Sache eben.

Merken Sie sich auch den 27. Januar 2013 vor. Dann findet der 7. ergotag im Rahmen der Messe Stuttgart statt - rund um das Thema Infantile Zerebralparese (ICP).

GS

→ Die Vorträge vom 6. ergotag finden Sie im Internet unter www.ergotage.de.

Kaugummis...

...verbessern nicht die Lernleistung. Das zeigte eine groß angelegte Studie mit knapp tausend Schülern. Dabei hieß es seit Jahren, dass Kaugummikauen die Aufmerksamkeit steigert und so die Lernleistung verbessert. Wie schön wäre es: Einfach den Kaugummi in den Mund und schon folgt man dem Unterricht konzentrierter. Statt einer miesen Note Vier erkaut man sich einfach eine Drei. Die Illusion wurde uns jetzt genommen. Aber immerhin schadet es auch nicht, die Kaumuskulatur zu trainieren und die bunten Blasen zum Platzen zu bringen. So bleiben Kaugummis wenigstens mundmotorisch wertvoll.

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