intensiv 2012; 20(06): 284-285
DOI: 10.1055/s-0032-1329423
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26 October 2012 (online)

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IABP weniger wirksam als gedacht

Studie enthüllt, dass der Einsatz von intraaortalen Ballonpumpen (IABP) beim kardiogenen Schock keine signifikanten Vorteile gegenüber weiteren Therapieoptionen hat.

Etwa bei jedem zehnten Patienten mit Myokardinfarkt tritt als Komplikation der kardiogene Schock auf. Therapiert wird dieser zumeist mit der Revaskularisierung der stenosierten Gefäße (PTCA, Percutane Transluminale Coronare Angioplastie), gleichzeitig wird häufig noch eine IABP eingelegt.

Die Forscher um Holger Thiele vom Herzzentrum Leipzig untersuchten nun in einer Studie, inwieweit sich die zusätzlich eingelegte IABP auf das Outcome der Patienten auswirkt. Die Auswertung ergab eine in beiden Studienarmen ungefähr gleiche 30-Tage-Sterblichkeit: 39,7 % im Arm mit IABP-Anlage und 41,3 % im Arm ohne. Zudem zeigte sich in beiden Studienarmen, dass Beatmungstage, Katecholamindosen, Entzündungsparameter, Nierenfunktion oder auch Behandlungsdauer sich kaum unterschieden, ebenso wie die Komplikationsrate. Damit ist belegt, dass sich der zusätzliche Einsatz einer IABP im kardiogenen Schock – neben der PTCA – weder positiv noch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Aufgrund dieser Studie wurde bereits der Empfehlungsgrad für den Einsatz einer IABP in den ESC-Richtlinien geändert

Quelle: New England Journal of Medicine, 2012, 10.1056