Diabetologie und Stoffwechsel 2011; 6: 105-106
DOI: 10.1055/s-0031-1283738
Vorwort

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft

M. Kellerer1 , S. Matthaei2
  • 1Zentrum für Innere Medizin I, Marienhospital Stuttgart
  • 2Diabetes-Zentrum und Fachabteilung für Endokrinologie & Stoffwechselerkrankungen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück
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Publication History

Publication Date:
28 October 2011 (online)

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 

wir freuen uns, Ihnen in diesem Jahr wieder eine aktualisierte Fassung der Praxisempfehlungen der DDG vorlegen zu können. Diese Empfehlungen basieren überwiegend auf den evidenzbasierten Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und den evidenzbasierten nationalen Versorgungsleitlinien. In Ergänzung dazu sollen in Zukunft aber nicht nur Kurzversionen von Leit­linien, sondern weitere Empfehlungen (z. B. Zahngesundheit bei Diabetes mellitus oder Behandlung des Diabetes mellitus in der perioperativen Situation u. a.) aufgenommen werden. Der Begriff „Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft“ ist somit breiter gefasst und beschränkt sich nicht mehr ausschließlich auf Kurzversionen von Leitlinien.

Des weiteren dürfen wir Ihnen in diesem Jahr nun erstmals die Praxisleitlinie zum „Gestationsdiabetes mellitus“ sowie eine Neuauflage der Kurzfassung zur evidenzbasierten Leitlinie „Therapie des Typ-1-Diabetes“ präsentieren. Unser besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang den Experten, die sich der Erstellung dieser Leitlinien mit großem Engagement angenommen haben. Eine Kurzfassung zur nationalen Versorgungsleitlinie „Diabetische Neuropathie“ konnte diesmal leider noch nicht aufgenommen werden, da letztere noch nicht vor Redaktionsschluss dieses Heftes verabschiedet worden war. Es ist aber davon auszugehen, dass im nächsten Jahr hiervon eine Kurzversion mit Praxisempfehlungen vorliegen wird.

Unter Mitwirkung der DDG sind zahlreiche ­Kapitel zum Typ-2-Diabetes im Rahmen der Na­tionalen Versorgungsleitlinie entstanden oder in Arbeit. Um Doppelaktivitäten unserer Experten zu vermeiden, wird die DDG die ausführlichen evidenzbasierten Leitlinien zum Typ-2-Diabetes in Zusammen­arbeit und gemeinsam mit der NVL herausgeben. Die DDG ist in der NVL durch ausgewiesene Experten zu den jeweiligen Fachthemen bei der Erarbeitung der Leitlinien vertreten. Ferner entsendet die DDG auch ein Mitglied aus ihren Reihen in den Koordinierungsausschuss der NVL (derzeit Herr Professor R. Landgraf). 

Unabhängig davon wird die DDG weiterhin in Alleinregie ausführliche evidenz­basierte Leitlinien zu solchen Themen heraus­geben, die sich nicht in der NVL Typ-2-Diabetes wiederfinden. Beispielhaft sei hier auf die S3-Leitlinie zum „Diabetes im Kindes- und Jugendalter“, auf die Leitlinie zur „Diagnostik und Therapie des Typ-1-Diabetes“ und auf die Leitlinie zum „Gestationsdiabetes“ verwiesen. Die beiden letztgenannten Leitlinien sind in diesem Jahr erschienen. 

Bei der Hyper­tonie empfehlen wir die Orientierung an den aktuellen Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga bzw. der Deutschen Hypertonie-Gesellschaft [1]. Diese Leitlinien wurden 2008 in Anlehnung an die gemeinsamen Leitlinien der European Society of Hypertension und der European Society of Car­diology [2] erstellt. Sie entsprechen damit internationalen Standards. Auch finden sich aktuelle Hinweise zur Behandlung der Hypertonie bei Diabetes mellitus in der evidenzbasierten nationalen Versorgungsleitlinie „Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter“. 

Im Na­men des Vorstandes der DDG gilt ­unser Dank allen Experten der DDG und ggf. anderer Fachgesellschaften, die aktiv und kompetent an der Gestaltung unserer Leitlinien mitgewirkt haben. Die DDG ist auf das Engagement ihrer Mitglieder in diesem so wesentlichen Kernkompetenzbereich der Formulierung allgemein anerkannter Leit­linien und Empfehlungen angewiesen und für die Initiativen außer­ordentlich dankbar. 

Der vorgelegte Band stellt Empfehlungen für die praktische Arbeit unserer Mitglieder dar. Nicht alles kann aufgrund des vorgegebenen Publikationsumfangs im wünschenswerten Detail wiedergegeben werden. Hier sei im Einzelfall auch auf die nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) und auf unsere ausführlichen evidenzbasierten S3-Leitlinien verwiesen, die auf der Homepage der DDG eingesehen werden können. Wir hoffen, dass die aktuellen Handlungsempfehlungen Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, eine nützliche Hilfe bei Ihrer täglichen Arbeit sein mögen. 

Alle Leitlinien finden Sie auf der Webseite der DDG unter www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de. Die evidenzbasierten Nationalen Versorgungsleitlinien zum Typ-2-Diabetes sind auch unter www.ver­sor­gungs­leitlinien.de einsehbar.

Literatur

  • 1 Deutsche Hochdruckliga e. V . DHL – Deutsche Hypertonie Gesellschaft: Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie.  Nieren und Hochdruckkrankheiten. 2009;  38 137-188 http://www.hochdruckliga.de
  • 2 Mancia G, De Backer G, Dominiczak A Management of Arterial Hypertension of the European Society of Hypertension; European Society of Cardiology et al. 2007 Guidelines for the Management of Arterial Hypertension: The Task Force for the Management of Arterial Hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiology (ESC).  J Hypertens. 2007;  25 1105-1187

1 Haftungsausschluss: Für Angaben über Dosierungen und Applikationsformen kann von der DDG keine Gewähr übernommen werden.

Prof. Dr. med. M. Kellerer

Zentrum für Innere Medizin I · Marienhospital Stuttgart

Boheimstr. 37

70199 Stuttgart

Phone: 07 11 / 64 89 21 02

Fax: 07 11 / 64 89 21 19

Email: MonikaKellerer@vinzenz.de

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