Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(3): 176-180
DOI: 10.1055/s-0031-1281451
Fachwissen
Titelthema: Pädiatrischer Notfall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der pädiatrische Notfall – Venöse Zugänge beim Kind

Simone Lange
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Publikationsdatum:
28. Juni 2011 (online)

Zusammenfassung

Häufig bereitet die Anlage eines venösen Zugangs beim Kind Schwierigkeiten. Neben der meist mangelnden Kooperation der Kinder erschweren anatomische Gegebenheiten und äußere Umstände, wie Zeitdruck, mangelnde Erfahrung und der kritische Blick der häufig anwesenden Eltern die Arbeit. Im lebensbedrohlichen Notfall kann als Alternative zum intravenösen Zugang der intraossäre Zugangsweg gewählt werden. Dieser lässt sich einfach und schnell etablieren.

Kernaussagen

  • Die Anlage eines venösen Zugangs beim Kind ist häufig schwierig und erfordert Übung.

  • Es gibt Situationen, in denen ein venöser Zugang unumgänglich ist. Diese gilt es zu erkennen und zu beachten.

  • Wichtig ist die Schaffung optimaler Voraussetzung zur Venenpunktion.

  • Vor der Punktion: Inspektion möglicher Punktionsstellen unter Berücksichtigung der kindlichen Besonderheiten und – falls zeitlich möglich –eine gute Vorbereitung.

  • Gelingt die Punktion nicht, sollte frühzeitig eine erfahrene Hilfsperson hinzugezogen werden.

  • Vor Benutzung des Venenzugangs muss stets eine Kanülenfehllage ausgeschlossen werden.

  • Handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall, ist der intraossäre Zugang eine einfache und sichere Alternative.

  • Hinsichtlich Dosierung, Anschlagzeit und Wirkdauer bestehen keine Unterschiede zwischen i. v.- und i. o.-Zugang.

Weiteres Material zum Artikel

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Dr. med. Simone Lange

eMail: Simone.Lange@kliniken-lb.de

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