manuelletherapie 2011; 15(3): 139
DOI: 10.1055/s-0031-1273481
Fortbildungsbericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Go – Stop: Inspirierender Workshop mit Prof. Freddy Kaltenborn

E. Germer
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Publication Date:
25 July 2011 (online)

Zu ihrer Jahreshauptversammlung am 30. April 2011 in Kreischa hatte die DGOMT ihre Mitglieder zu einem ganz besonderen Workshop eingeladen: ein Vormittag Manipulationsunterricht mit Prof. Freddy Kaltenborn. Kaltenborns Anliegen ist es, mit seinem neuen Buch Traction-Manipulation ein Werk auf den Markt zu bringen, das Manipulationsmöglichkeiten aufzeigt, die mit großer Sicherheit durchgeführt werden können. Dabei ist die Wahl der Techniken, aber vor allem die Vorgehensweise der Therapeuten wesentlich.

Minutiös wurden wir nochmals über die Wichtigkeit des Findens der aktuellen Ruhestellung aufgeklärt. Dies geht nur über Fühlen in verschiedenen minimal veränderten Ausgangsstellungen. Nur so ist gewährleistet, dass im jeweiligen Segment noch Slack aufgenommen werden kann. Dieser Vorgang muss vor jeder Manipulation durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Patient den Zug schmerzfrei verträgt und um die richtige Stelle zu finden, an der die Manipulation anzusetzen ist. Die dann folgende Manipulation beschreibt Kaltenborn in seiner für ihn so typischen Bildsprache als „Explosion”.

Es war faszinierend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit der mittlerweile 88-Jährige diese Explosion durchführte. Der Therapeut soll beim Starten der Manipulation gleichzeitig an das Beenden denken. Dieser gleichzeitige Go-Stop-Befehl ist für die Praxis eine gute Hilfe und verhindert, dass der Weg zu lang wird.

Neben dem praktischen Üben ergab sich ein reges Fragen-und-Antworten z. B. zu den Themen Erklärung des Geräuschs und Indikationen der Manipulation. Die bescheidene Meinung Kaltenborns ist, dass man nur vom Zuschauen nicht ausreichend lernt, man müsse vielmehr üben. Dennoch konnten die Teilnehmer nicht genug vom Zuschauen bekommen und forderten ständig neue Demonstrationen.

Wir erlebten 4 Stunden mitreißende Fortbildung, wobei Kaltenborn alle mit Power und Begeisterung inspirierte. Kaltenborns Frau Traudi und die Vorsitzende der DGOMT, Uta Pfäffle forderten die Pausen und das Ende der Veranstaltung ein, da Kaltenborn und die Teilnehmer nicht zu bremsen waren.

Vielen Dank an Freddy und Traudi Kaltenborn für diesen tollen Workshop!

Else Germer,

MSc Rehabilitation und Physiotherapie, Dipl. Sportlehrerin, PT-OMT, Lehrkraft im Kaltenborn-Evjenth-Konzept der DGOMT

Email: Else.Germer@dgomt.de

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