manuelletherapie 2011; 15(3): 93
DOI: 10.1055/s-0031-1273480
Gasteditorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Where Passion Meets Profession” oder „Was ist die Bedeutung von Role Models”

Vielleicht diesmal ein ungewöhnliches EditorialA. Schämann1
  • 1Institut Physiotherapie, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
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Publication Date:
25 July 2011 (online)

Vor nicht allzu langer Zeit nahm ich in Boston am Simmons College als Mentorin an einem Leadership Program teil und kam hoch beeindruckt zurück. Ich hatte die große Ehre, führende Persönlichkeiten (Leading personalities) Amerikas kennenzulernen, und das Ganze hatte so gut wie nichts mit Physiotherapie im Speziellen zu tun!

Warum ich so beeindruckt war?

Diese Persönlichkeiten haben trotz ihres riesigen Erfolgs in Media, Kultur, Politik, Ökonomie und Gesundheitswesen die Demut nicht verloren. Sie sind sich bewusst, dass sie in ihrer Rolle als Leader nichts wären, wenn sie sich nicht auf das Mitwirken und die Unterstützung ihrer Kollegen verlassen könnten, und ihre Aufgabe auch darin liegt, Sorge für ihr Wohl zu tragen. Das ständige Selbsthinterfragen ihres Tun und Handelns war ein weiterer Punkt, der in allen Beiträgen herausstach, ebenso wie das Phänomen, dass man als Einzelkämpfer nichts wird, wenn man den großen Wurf plant. Sie sind sogenannte Rollenmodelle, an denen sich die Jüngeren (aber auch Älteren) orientieren können, und sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst!

Gibt es Role models in der Physiotherapie? In der Tat gibt es viele, nur manchmal definieren sie sich selbst als solche, aber bei Role models geschieht die Zuweisung von außen.

Nächstes Motto: Let‘s dream our dream bigger!

Sei es mit der Entwicklung hin zu klinischen Spezialisten, qualitätsgeprüften Weiterbildungen, evidenzbasierter Lehre und Behandlungen zum Wohle der Patienten und der unabdingbaren eigenständigen Physiotherapieforschung als Voraussetzung, aber auch einer gewissen Bescheidenheit und Realitätsnähe.

Warum ich das überhaupt schreibe in der manuellentherapie?

Ich weiß, die Physiotherapie ist ein genialer Beruf (Profession in Zukunft?), und wir haben wichtige Leadership-Persönlichkeiten, die im zukünftigen Entwicklungsprozess eine große Verantwortung tragen. Mir erscheint es aber, als würden häufig Partialinteressen im Vordergrund stehen und wir damit das große Ganze aus den Augen verlieren.

All pieces of the puzzle make it work – and not the single one – so- let’s dream our dream bigger and together!

In diesem Sinne herzliche Grüße aus der Schweiz

Prof. Dr. phil. Astrid Schämann

Prof. Dr. phil. Astrid Schämann

PT, Dipl.-Medizinpädagogin, Leiterin Institut Physiotherapie, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Technikumstr. 71

8401 Winterthur

Schweiz

Email: astrid.schaemann@zhaw.ch

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