Krankenhaushygiene up2date 2011; 6(2): 89-101
DOI: 10.1055/s-0030-1256471
Nosokomiale Infektionen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periphere Venenkatheter – ein Infektionsrisiko

Renate  Ziegler
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Publication Date:
16 May 2011 (online)

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Kernaussagen

Intravasale Katheter sind die häufigste Ursache einer nosokomialen Bakteriämie und Sepsis.

Daten zur Häufigkeit von ZVK-assoziierter Sepsis werden im Rahmen zahlreicher nationaler Surveillance-Systeme erfasst; auch in Deutschland stehen Referenzdaten zur Verfügung (KISS), nicht aber für die viel häufigeren PVK.

Allgemein anerkannt ist, dass periphere Venenkatheter bezogen auf die Anwendungstage ein niedrigeres Infektionsrisiko als zentralvenöse Katheter besitzen, allerdings ist die Häufigkeit der PVK-assoziierten Sepsis nur in wenigen Studien untersucht. Möglicherweise ist die absolute Zahl der PVK-assoziierten Bakteriämien durch die Häufigkeit der Anwendung von PVK in einem Krankenhaus höher als diejenige der ZVK-assoziierten Bakteriämien.

Die S.-aureus-Bakteriämie und Sepsis hat eine ungünstige Prognose und eine hohe Mortalität. Die Hälfte aller S.-aureus-Bakteriämien hat eine nosokomiale Ursache, meist als Folge intravasaler Gefäßkatheter (insbesondere PVK) oder postoperativer Wundinfektionen.

Wenige und relativ einfach durchzuführende Präventionsmaßnahmen sind nachweislich in der Lage, durch Gefäßkatheter bedingte Infektionen zu vermeiden.

Literatur

Dr. med. Renate Ziegler

Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie
Institut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie
Klinikum Nürnberg

Prof. Ernst-Nathan-Straße 1
90419 Nürnberg

Email: renate.ziegler@klinikum-nuernberg.de