Laryngorhinootologie 2010; 89(3): 145
DOI: 10.1055/s-0030-1249050
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar der Schriftleitung

Editor's CommentG. Rettinger
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Publication Date:
17 March 2010 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

die Geschichte wiederholt sich doch – zumindest gilt das für die Behandlung der Gaumenmandeln. In der Frühzeit der Nakoseverfahren ging es vor allem um Schnelligkeit, weshalb die Mandelkappung mit zum Teil genial ausgedachten Instrumenten die Methode der Wahl war. Die Ausschälung mit der Kapsel (Tonsillektomie) war später mit Einführung der Intubationsnarkose ein sicheres Verfahren, allerdings mit dem erhöhten Risiko der Nachblutung und auch von Todesfällen. Die Renaissance der Teilentfernung beruht auf dem zunehmenden Wissen über Schlafstörungen bei Kindern und ihre Folgen. Hierbei dient die Operation nicht der Beseitigung von Entzündungsherden, sondern zur Volumenreduktion. Bei Reduzierung von Morbidität und Risiken sind Tonsillektomie und Tonsillotomie im Hinblick auf den Effekt beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom bei Kindern gleichwertig [1]. Ein hypothetisch positiver Effekt auf die Entwicklung des Immunsystems durch Teilerhalt des lymphatischen Gewebes bleibt dabei unberücksichtigt. W. Eisfeld et al. (Siegen, Dortmund) stellen in ihrer Übersicht Entwicklung und derzeitigen Stand dar.

Literatur

  • 1 Smith E. Lebensqualität bei kindlichem obstruktiven Schlafapnoesyndrom nach Tonsillektomie, Tonsillotomie und/oder Adenotomie.  Laryngo-Rhino-Otol. 2008;  87 ((7)) 490-497
  • 2 Minovi A. Lebensqualität bei Langzeitüberlebenden nach Laryngektomie.  Laryngo-Rhino-Otol. 2009;  88 ((1)) 18-22
  • 3 Brown TF. Informed consent in otologic surgery: prospective study of risk recall by patients and impact of written summaries.  J Otolaryngol. 2003 Dec;  32 ((6)) 368-372

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. G. Rettinger

Universitätsklinik für

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Frauensteige 12

89075 Ulm

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