Gastroenterologie up2date 2010; 6(1): 13-29
DOI: 10.1055/s-0029-1244065
Ösophagus/Magen/Duodenum

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Minimalinvasive Chirurgie: Oberer Gastrointestinaltrakt[]

Maciej  Patrzyk, André  Schreiber, Anne  Glitsch
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Publication Date:
22 March 2010 (online)

Kernaussagen

Indikationen und Kontraindikationen

  • Laparoskopische Eingriffe am oberen GIT umfassen neben Explorationen penetrierender Wunden und bei internistischen Fragestellungen Eingriffe am distalen Ösophagus, Hiatus oesophageus und Zwerchfell, am Magen, biliären System, an der Leber und am Pankreas.

  • Neben speziellen absoluten und relativen Kontraindikationen für jeden Eingriff am oberen GIT spielen patientenseitige Faktoren und besondere Gegebenheiten vor Ort wie Erfahrung des Operateurs, technische Möglichkeiten und gesetzliche Rahmenbedingungen bei der Entscheidung für oder wider einen laparoskopischen Eingriff eine herausragende Rolle.

Eingriffe am distalen Ösophagus, Hiatus oesophageus, Zwerchfell und Magen

  • Die laparoskopische Fundoplicatio ist heute das Standardverfahren der Antirefluxchirurgie. Die Indikation muss bei jedem Patienten individuell im Sinne einer „Tailored Approach” gestellt werden unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile im Vergleich zur konservativen Therapie.

  • Paraösophageale Hernien und Mischhernien neigen stark zur Progression und sollten deshalb auch im asymptomatischen Stadium operativ behandelt werden, bei partiellem oder totalem Magenvolvulus oder bei Passagestörungen besteht eine absolute Operationsindikation.

  • Die laparoskopische Myotomie hat bei Achalasie die konventionelle Operationstechnik als Standardverfahren ersetzt und kommt vor allem bei jüngeren Patienten, bei denen wiederholte Dilatationen die Symptomatik nicht ausreichend verbessern, zum Einsatz.

Laparoskopische Cholezystektomie

  • Sie ist heute der Therapiestandard, die laparoskopische Choledochusrevision spielt dagegen eine untergeordnete Rolle und sollte nur in Zentren mit großer Expertise durchgeführt werden. Ist das Vorliegen eines Gallengangsteins nach der präoperativen Routinediagnostik nicht sicher auszuschließen, muss ggf. eine MRC oder ERC erfolgen.

Eingriffe an Leber und Pankreas

  • Im Rahmen der laparoskopischen Leberchirurgie spielen Resektionen von nicht parasitären Zysten sowie Detektion, diagnostische Sicherung und ggf. Resektion von Lebermetastasen die Hauptrolle. Andere Eingriffe an der Leber sind ebenso wie laparoskopische Eingriffe am Pankreas nicht sehr verbreitet.

1 Mod. n. Erstpublikation in Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2009; 5: 329 – 344

Literatur

  • 1 Böhm B, Ablaßmaier B, Müller J M. Laparoskopische Chirurgie am oberen Gastrointestinaltrakt.  Chirurg. 2001;  72 349-361
  • 2 Carus T. Atlas der laparoskopischen Chirurgie. Berlin; Springer 2007
  • 3 Fuchs K H, Feussner H. Laparoskopische Fundoplikatio.  Internist. 2003;  44 36-42
  • 4 Scott-Conner C EH. The SAGES Manual: Fundamentals of Laparoscopic and GI Endoscopy. 2. Aufl. Berlin; Springer 2006

1 Mod. n. Erstpublikation in Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2009; 5: 329 – 344

Dr. med. Maciej Patrzyk

Klinik und Poliklinik für Chirurgie
Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Universitätsklinikum Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Friedrich-Loeffler-Straße 23b
17475 Greifswald

Email: patrzyk@uni-greifswald.de

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