Laryngorhinootologie 2010; 89(5): 289-291
DOI: 10.1055/s-0029-1241805
Der interessante Fall

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Behandlung erworbener Choanalstenosen durch Ballon-Dilatation

Treatment of Postradiogen Choanal Stenosis by Balloon DilatationH.-J. Meyer, R. Riemann
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Publication Date:
29 October 2009 (online)

Einleitung

Neben den angeborenen Choanalatresien sind erworbene Choanalatresien bzw. Choanalstenosen selten. Sie können iatrogen, postinfektiös oder als Komplikationen nach Verätzung, z. B. nach chemischer Kauterisation oder am häufigsten nach Bestrahlung von Nasenrachen Karzinomen entstehen (Shepard PM, Houser SM. Am J Rhinol 2005;19:105–108). Ähnlich der angeborenen Choanalatresie ist die Therapie der Wahl bei den postradiogenen Choanalstenosen die chirurgische Erweiterung bevorzugt über einen endonasalen Zugang. Trotz ständiger Verbesserung des endoskopischen Instrumentariums entstehen intraoperativ große Wundflächen. In Kombination mit der Gewebsalteration infolge der Radiatio ist das Risiko der sekundären Wundheilung und konsekutiven Restenosierung hoch. Zur Reduktion des Restenosierungsrisikos wurden deswegen von einigen Autoren zur intraoperativen Implantation von Stents oder zur lokalen Applikation des Zytostatikums Mitomycin-C geraten.

Im Jahr 2006 berichteten Brown und Bolger (Brown CL, Bolger WE. Ann Otol Rhinol Laryngol 2006;115:293–299) über die klinische Anwendung eines minimalinvasiven Ballondilatationssystems zur Behandlung der chronischen Sinusitis, die Ballonsinuplastik. Mittlerweile existieren zahlreiche Berichte zur Verwendung dieser Technik. Als Indikationen werden in erster Linie Drainageprobleme von Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und Kieferhöhle aufgrund von chronischen Entzündungen jedoch auch aufgrund narbiger Stenosen genannt (zur Übersicht: Vaughan WC. Curr Opin Otolaryngol Head Neck Surg 2008;16:2–9). Eine Anwendung der Ballonsinuplastik bei narbigen Stenosen des nasopharyngealen Übergangs infolge Radiotherapie wurde bisher nicht beschrieben.

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