Laryngorhinootologie 2010; 89(2): 98-99
DOI: 10.1055/s-0029-1234139
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dysphonie nach Malignem Melanom und Polychemotherapie

Dysphonia following Malignant Melanoma and Poly-ChemotherapyD. Skodacek, K. Kurz
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Publication Date:
28 August 2009 (online)

Einleitung

Fallbeschreibung Klinik Ein 54-jähriger Patient stellte sich mit einer seit ca. einem Monat bestehenden Dysphonie vor. Dyspnoe oder Dysphagie wurden verneint. Zwei Jahre zuvor war bei dem Patienten ein malignes Melanom des dorsalen Oberschenkels rechts entfernt worden. Adjuvant wurde eine inguinale Lymphknoten-Dissektion sowie eine (Poly-)Chemotherapie mit Interferon α, später mit Triazen/Dacarbazin (DTIC) und im Verlauf mit Carboplatin und Vincristin durchgeführt. Hierunter manifestierte sich ein weiterhin progredientes Tumorleiden. Zum Zeitpunkt der Vorstellung war eine zerebrale Strahlentherapie bei Hirnmetastasen vorgesehen. Untersuchung und Befund Lupenlaryngoskopisch fiel eine glatt begrenzte, dunkel pigmentierte Raumforderung der linken Taschenfalte auf, mit Ausdehnung in den Sinus morgagni und in die vordere Kommissur. Die Stimmlippen waren reizlos und zart, die Glottis mobil, der Glottisschluss durch die Raumforderung jedoch nur teilweise möglich. Im übrigen Spiegelbefund keine weiteren Pathologien erkennbar (Abb. 1). Abb. 1 Pigmentierte Raumforderung Sinus morgagni links. Der Glottisschluss war durch die Raumforderung nur inkomplett möglich. Ein Dünnschicht-CT des Larynx zeigte eine ca. 9 mm große knotige, kontrastmittelaufnehmende Raumforderung links auf Stimmlippenniveau. Eine Infiltration des Larynx-Skeletts konnte ausgeschlossen werden (Abb. 2). Abb. 2 Dünnschicht CT des Halses mit kugeliger, gering kontrastmittelaufnehmender Raumforderung des linken Endolarynx.

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