Aktuelle Urol 2012; 43(3): 183-195
DOI: 10.1055/s-0029-1233517
Operative Techniken
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Ureterolyse, Intraperitonealisierung und Ureter-Ileum-Interponat bei Morbus Ormond

A. Heidenreich
1   RWTH Aachen, Klinik für Urologie
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Publication Date:
25 May 2012 (online)

Einleitung

Der retroperitonealen Fibrose (Morbus Ormond) liegt eine entzündliche Bindegewebsproliferation ungeklärter Ätiologie mit Bevorzugung des Retroperitoneums zugrunde. Die Beteiligung des ableitenden Harntraktes manifestiert sich durch eine uni- oder bilaterale Ureterobstruktion bis hin zur Anurie und Urämie. Die primäre Therapie des Morbus Ormond erfolgt immunsuppressiv durch die mindestens 3-monatige Gabe von Kortikosteroiden oder Azathioprin, bis weder laborchemisch (BSG, CRP, Anämie) noch im Computertomogramm aktive Entzündungsreaktionen nachweisbar sind [1]. Die primäre Sicherung des oberen Harntraktes wird mittels endoluminaler Ableitung oder perkutaner Nephrostomie (Kap. 10.3) gewährleistet. Die konservative Therapie mit den entsprechenden bildgebenden und laborchemischen Kontrolluntersuchungen erfolgt nach dem dort dargestellten Schema. Eine operative Intervention kann bei knapp 1ßt der Patienten vermieden werden; die Hälfte der Patienten benötigt eine operative Intervention mittels Ureterolyse und Intraperitonealisierung des Ureters und in ca. 15 % der Patienten wird ein Ureter-Ileum-Interponat notwendig.