Exp Clin Endocrinol Diabetes 1992; 100(4/05): 36-40
DOI: 10.1055/s-0029-1211172
Review

© J. A. Barth Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antagonists of the Human TSH Receptor: In Vitro and in Vivo Studies of their Functional and Immunological Effects

R. Hoermann, Petra-Maria Schumm-Draeger1 , K. Mann
  • Medical Department II. Klinikum Großhadern, University of Munich
  • 1Center of Internal Medicine, University of Frankfurt/Germany
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Der TSH-Rezeptor spielt eine wichtige Rolle in der Pathogenese des M. Basedow. Eine pharmakologische Blockade des TSH-Rezeptors erscheint daher pathophysiologisch aufschlußreich und möglicherweise therapeutisch nutzbar. Wir haben einen Prototypen eines TSH-Rezeptorantagoni-sten entwickelt, der sich von dem mit TSH strukturverwandten humanen Choriongonadotropin (hCG) ableitet, und dessen Wirkungen am TSH-Rezeptor in menschlichem Schilddrüsengewebe in vitro und am Nacktmodell mit menschlichen Schilddrüsentransplantaten in vivo untersucht. Die Substanz (Asialoagalacto-hCG) war in der Lage, sowohl die Bindung des TSH an dessen Rezeptor als auch die TSH-stimulierte Adenylatcyclase kompeti-tiv zu hemmen und dadurch die Schilddrüsenhormonproduktion zu inhibieren. Im Nacktmausmodell konnte weiterhin eine Wirksamkeit dieser hCG-Variante als TSH-Rezeptorblocker in vivo nachgewiesen werden. Interessanterweise konnte durch die Rezeptorblockade nicht nur die Schilddrüsenfunktion, sondern auch ein immunologisches Schlüsselereignis in der Pathogenese des M. Basedow, die Expression des HLA-Klasse-II-Antigens, gehemmt werden. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, daß eine Stimulation des TSH-Rezeptors durch TSAb beim M. Basedow nicht nur zur Hyperthyreose führt, sondern auch den zugrunde liegenden Autoimmunprozeß selbst verstärkt. Durch eine Blockade des TSH-Rezeptors können sowohl funktioneile als auch die immunologischen Folgereaktionen gehemmt werden.

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