Diabetes aktuell 2009; 7(1): 26-30
DOI: 10.1055/s-0029-1208371
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Inseltransplantation als Therapieoption bei Typ–1–Diabetes – Aktueller Stand und Perspektiven

Islet Transplantation in Patients with Typ 1 Diabetes – Status quo and future prospectsBarbara Ludwig1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Februar 2009 (online)

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Die Inseltransplantation stellt eine Therapieoption für die Gruppe der Typ–1–Diabetiker dar, die unter häufigen und schwer kontrollierbaren Hypoglykämien (sog. Brittle–Diabetes) leiden und trotz optimaler Insulintherapie nicht befriedigend führbar sind. Das primäre Therapieziel der Inseltransplantation ist die Stabilisierung des Blutzuckerprofils, um dadurch gefährliche Hypoglykämien und diabetesassoziierte Spätfolgen zu verhindern, verbunden mit einer relevanten Verbesserung der Lebensqualität. Mit Einführung des Edmonton–Protokolls im Jahr 2000 mit jetzt steroidfreiem immunsuppressiven Regime erlebte das Verfahren der Inseltransplantation einen neuen Aufschwung [1]. Die Edmonton–Gruppe stellte 2005 die ersten 5–Jahres–Ergebnisse vor und löste dadurch zunächst eine deutliche Ernüchterung aus. Nur etwa 10  % der transplantierten Patienten waren nach 5 Jahren noch insulinunabhängig. Allerdings zeigte der überwiegende Teil der behandelten Patienten (> 80  %) auch in der Langzeitnachbeobachtung ein positives C–Peptid, eine signifikante Verbesserung des HbA1c–Wertes, eine Wiederherstellung der Hypoglykämiewahrnehmung und eine messbare Reduktion bzw. Stabilisierung diabetesassoziierter Komplikationen [2]. Dies führt auch bei nicht absoluter exogener Insulinfreiheit zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität.

Islet transplantation has been developed as a treatment for type 1 diabetes mellitus in selected patients with inadequate glucose control despite optimal insulin therapy. The primary goal of this therapeutic option represents enhanced metabolic control, prevention of severe complications and significant improvement of quality of life. The introduction of the Edmonton–Protocol in 2000, a glucocorticoid–free immunosuppressive regimen, caused a renaissance in the islet transplantation field [1]. However, publication of the five–year follow up data of the Edmonton group caused a considerable disillusion since only 10  % of transplanted patients had sustained freedom from the need for exogeneous insulin. Nevertheless the majority of patients (> 80  %) showed positive c–peptide levels, normalization of glycosylated hemoglobin values and stabilization of diabetes–associated complications [2]. Regardless of insulin–independence, those patients benefit from a significant improvement in quality of life.

Literatur

Korrespondenz

Dr. med. Barbara Ludwig

Medizinische Klinik und Poliklinik III Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden

Fetscherstr. 74

01307 Dresden

eMail: barbara.ludwig@uniklinikum-dresden.de