Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(51): 2152-2154
DOI: 10.1055/s-0028-1165860
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Verteilung und Ausscheidung innerlich und intravenös zugeführter körperfremder Stoffe im Zisternen- und Lumballiquor

W. Schönfeld, W. Leipold
  • Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Hautkrankheiten in Greifswald. (Vorstand: Prof. W. Schönfeld.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Brom innerlich 5—6 Tage lang gegeben, reichert sich bei liquornormalen Fällen im Lumbalteile der Hirnrückenmarksflüssigkeit an, für Fälle mit Veränderungen gilt im allgemeinen dasselbe.

2. Intravenös in einer einmaligen Einzelgabe zugeführtes Uranin zeigt bezüglich seines Uebertrittes in und seiner Ausscheidung aus dem Liquorsystem einen wellenförmigen Ablauf, wir finden zuerst einen höheren Stärkegrad im Zisternen- und wohl auch im Ventrikelliquor als im Lumballiquor, dann eine gleiche Verteilung über die ganze Liquorsäule und vor der endgültigen Ausscheidung einen höheren Stärkegrad im Lumballiquor.

3. Für das Aeskulin, Urotropin ist bei gleichen Einzelgaben der gleiche Ablauf wohl anzunehmen, für das Salvarsan, Wismut bei wiederholten Gaben nicht unwahrscheinlich.

4. Diese Befunde bestätigen eine überwiegende Beteiligung der Plexus chorioidei bei der Resorption körperfremder Stoffe aus dem Blute und lassen eine Beteiligung des Lumbalteiles bei der Ausscheidung dieser Stoffe aus dem Liquor erkennen.

    >