Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(45): 1874-1875
DOI: 10.1055/s-0028-1165731
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Experimentelle Untersuchungen zur Frage der peroralen Immunisierung bei Typhus, Paratyphus und Ruhr

Ernst Fränkel
  • Aus dem Institut für Krebsforschung der Charité in Berlin
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Publication Date:
18 August 2009 (online)

Zusammenfassung

I. Es wurden experimentelle Versuche mit peroraler Darreichung von Immunoiden (Natr. benz. und abgetötete Bazillen nach Wassermann und Neuberg) bei Typhusbazillenträger-Kaninchen, bei der Paratyphus B-Infektion der Maus und mit Shigaruhr bei der Maus angestellt.

II. Dabei ergab sich für die Kaninchen, daß nur die Infektion der Gallenblase sichere Bazillenträger in 100% liefert. Bei diesen war subkutane und perorale Schutzimpfung ergebnislos. Bei intravenöser Infektion blieben 5mal soviel von peroral immunisierten Tieren frei von der Infektion als von den nicht immunisierten Tieren.

III. Bei der subkutanen Infektion der weißen Maus mit Paratyphus B schien die Darreichung der Immunoide eine Resistenzerhöhung zu bewirken. Auch blieb gegenüber den Kontrollen eine prozentual erheblich größere Anzahl am Leben. Bei der Infektion durch Fütterung mit dem Paratyphus Breslau wurden gleichsinnige Ergebnisse erhalten.

IV. Die Darreichung von Immunoiden aus Shigaruhrkulturen ergab bei nachfolgender Infektion einen je nach der Art und Dosis wechselnden Prozentsatz von geschützten Tieren, während die Kontrollen in 2—5 Tagen zugrundegingen. Hierbei ist jedesmal die Bestimmung der eben tödlichen Dosis der infizierenden Kultur unerläßlich.

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