Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(29): 1206-1208
DOI: 10.1055/s-0028-1165448
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Aphthenkrankheit und ihre Behandlung

Julius Basch - Facharzt für Hautkrankheiten und Strahlenbehandlung in Breslau
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Publication Date:
18 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Aphthenkrankheit ist ihres chronisch intermittierend rezidivierenden Charakters wegen von den akuten Erkrankungen, welche Aphthen bilden, der Stomatitis aphthosa der Kinder und der Infektion an Maul- und Klauenseuche zu sondern. Die Ursachen der Aphthenkrankheit lassen sich nicht eindeutig umschreiben, sind aber wohl primär als dispositionell, sekundär als bakteriell anzusprechen. Da eine kausale Behandlung der Aphthenkrankheit nur ausnahmsweise — so manchmal durch Aenderung des Zahnpflegeregimes — möglich sein dürfte, wird man sich meistens auf die Bekämpfung der Erscheinungen in der Mundhöhle beschränken. Die hierzu bisher verwandten Mittel — adstringierende, schwach antiseptische oder ätzende — sind wirkungslos; gelegentliche Erfolge können durch die der Aphthe eigene Fähigkeit, sich spontan zurückzubilden, dann vorgetäuscht werden, wenn die Applikation zeitlich in das Stadium, der Regredienz fällt. Das souveräne Therapeutikum zur Versorgung der erkrankten Schleimhaut ist die Pinselung mit Neosalvarsan- oder Neosilbersalvarsanlösung; 0,15 werden in der Ampulle gelöst und mittels Wattestieltupfers 2mal hintereinander auf die Herde aufgepinselt. Bei der zum Herumwandern neigenden Form und ebenso im Beginn der Aphthenkrankheit gelingt es durch eine Auspinselung der gesamten Mundhöhle fast immer, die Bildung der Effloreszenzen zu kupieren. Nur dort, wo das Behandlungsresultat nach spätestens etwa 5 Tagen objektiv und subjektiv nicht befriedigen sollte, wird man das angegebene Verfahren mit der nächsthöheren Dosis 0,3 zu wiederholen haben.

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