Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(28): 1172-1174
DOI: 10.1055/s-0028-1127137
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber den Einfluß von Moorbädern auf das rote und weiße Blutbild bei Rheumatikern

Rudolf Jürgens - (jetzt Medizinische Universitätsklinik in Leipzig)
  • Aus dem Staatlichen Institut für Rheuma-Forschung in Bad Elster. (Chefarzt: Geh. San.-Rat Dr. P. Köhler.)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Blutuntersuchungen von Rheumatikern nach Moorbäderbehandlung zeigen, daß nach den ersten Moorbädern plötzlich hohe Leukozytenzahlen mit Neutrophilie und Linksverschiebung auftreten.

  2. Diese Blutreaktionen treten bei Verabfolgung jedes einzelnen Moorbades ein. Auf der Höhe des Schweißausbruches kurz nach dem Bade ist das Maximum erreicht. Nach Verlauf von wenigen Stunden kommt es zum Abfall.

  3. Während der Moorbadekur treten diese Erscheinungen am stärksten bei der sogenannten Badereaktion auf; sie gehen nach dem 18.—20. Moorbade zurück. An ihre Stelle treten hohe Lymphozytenwerte.

  4. Nach längerer Einwirkung von Moorbädern erhöht sich zugleich mit der allgemeinen Reaktion des Körpers die Zahl der vitalgranulierten Erythrozyten des peripherischen Blutes von der Norm (3—4‰) auf 25—30‰. Zugleich tritt eine Linksverschiebung des roten Blutbildes ein.

  5. Der Anstieg der Leukozytenzahlen und die Linksverschiebung der weißen Blutzellen treten nach jedem Bade auf, während die Zahl der vitalgranulierten Erythrozyten allmählich ansteigt und bis zum Abschluß der Kur bestehen bleibt.

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