Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(28): 1165-1168
DOI: 10.1055/s-0028-1127133
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Ueberventilation1)

Curt Mandowsky
  • Aus der II. Medizinischen Klinik der Charité. (Direktor: Prof. G. v. Bergmann.)
1) Vortrag, gehalten in der Sitzung des Vereins f. Inn. Med. am 4. III. 1929 (vgl. Nr. 21 S. 896). Die ausführlichen Arbeiten erscheinen in der Z. f. klin. Med.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. In der Ueberventilationstetanie tritt Hypoglykämie auf; auch beim Diabetiker sinkt der Blutzuckerspiegel in der Ueberventilation ab.

  2. Durch genügend hohe Traubenzuckergaben wird der tetanische Anfall verhindert.

  3. Es wird bei der Ueberventilation Temperatursteigerung und Schweißausbruch beobachtet, letzterer zur Demonstration pathologischer Schweißdrüsensekretion benutzt.

  4. Beim fixierten Hypertonus sinkt wie beim Normalen der Blutdruck, beim labilen Hypertonus steigt er unter gleichzeitigem Auftreten der Beschwerden (anginöse Beschwerden, Kopfschmerz usw.).

  5. Der Organschmerz wird bei verschiedenen Erkrankungen der Abdominalorgane durch Ueberventilation manifest; dabei gelingt mitunter der Nachweis Headscher Zonen. Bestehende Headsche Zonen werden größer.

  6. Von neurologischen Symptomen wird außer dem schon bekannten Manifestwerden eines unsicheren Babinski (Rosett) das Auftreten eines sicheren Rossolimo bei vorher fraglichem Befund und der Pupillenstarre bei vorher träger Lichtreaktion beobachtet.

  7. Es gelingt, durch Ueberventilation den Anfall bei Paralyse, Schizophrenie u. a. hervorzurufen.

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