Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(47): 1993-1995
DOI: 10.1055/s-0028-1126069
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber tödliche Lorchelvergiftungen

Hermann Stahr - Direktor des Institutes
  • Aus dem Pathologischen Institut der Freien Stadt Danzig
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über 2 Todesfälle nach Genuß der stets giftigen Lorchel (Gyromitra oder Helvella esc.) berichtet, von denen der erste eine akute gelbe Leberatrophie zeigte. Damit fällt der stets betonte größte Unterschied zu den gefährlichsten Pilzvergiftungen, denen durch den Knollenblätterschwamm (Amanita ph. u. a.). Sachgemäßes Abkochen schützt zumeist; vielleicht immer, wenn es peinlich ausgeführt wird. Indessen bleiben einzelne Personen mit kranken Organen bzw. abweichenden Konstitutionen stärker gefährdet. Zu der Annahme, daß es unter den Lorcheln einzelne giftigere Stücke oder fremde Arten geben soll, auf deren Beimengung die Vergiftungen beruhten, liegt ebensowenig Veranlassung vor wie zu der Vermutung, daß in einzelnen Jahrgängen alle. Lorcheln oder die bestimmter Standorte giftiger seien.

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