Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(34): 1429-1430
DOI: 10.1055/s-0028-1125886
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Beiträge zur Klinik der Vakzinationsenzephalitis

A. Eckstein, Hedwig Herzberg-Kremmer, Kurt Herzberg
  • Aus der Akad. Kinderklinik (Direktor: Geh.-Rat Prof. Schloßmann) und dem Hygien. Institut (Direktor: Prof. Manteufel) in Düsseldorf
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Fall von Vakzinationsenzephalitis gelang der Nachweis des Vakzinevirus im Blut und Liquor. Das Kind zeigte eine Frühreaktion, die möglicherweise durch eine Allergie im Anschluß an eine 14 Tage vorher erfolgte „erfolglose Impfung” bedingt war. Auch die Entwicklung der Pusteln spricht für diese Annahme. Die Behandlung mit dem Serum eines frisch Revakzinierten mit einem hohen Titer (1 : 800) war erfolgreich. Bemerkenswert ist ferner, daß die Lymphe einen Titer von nur 1 : 2000 hatte.

Bei einem weiteren Falle sprach der Nachweis des Vakzinevirus im Blute am 29. Tage p. v. ebenfalls für eine Impfkomplikation; da aber gleichzeitig eine Lues congenita bestand, ist der Fall nicht völlig geklärt.

Bei einem 3. Fall konnte klinisch der Nachweis erbracht werden, daß es sich um eine Infektion mit Paratyphus B (Schottmüller) gehandelt hatte, also eine Vakzinationsschädigung nicht in Betracht kam.

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