Dtsch Med Wochenschr 1930; 56(10): 395-396
DOI: 10.1055/s-0028-1125558
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber chirurgische Tuberkulose

H. Kuß - Hausarzt
  • Aus dem Sanatorium für Knochen- und Gelenkerkrankungen in Rappenau. (Leitender Arzt: Prof. O. Vulpius.)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Frage, ob konservative oder operative Therapie bei chirurgischer Tuberkulose bessere Ergebnisse bringt, läßt sich nur an einem sehr großen Material einwandfrei klären. Dabei müssen Art der Infektion und Reaktionsablauf weitgehende Berücksichtigung finden.

2. Die Behandlungsdauer bei operativem Vorgehen ist wohl in vielen Fällen wesentlich kürzer, diese Abkürzung darf aber nicht etwa auf Kosten unvollständiger Ausheilung gehen. Die Zeit, die der Arzt für die Behandlung des einzelnen Tuberkulosekranken aufwenden muß, zu verringern — so verstehe ich Stahnke —, darf nicht Anlaß zum operativen Vorgehen geben.

3. Bei der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit muß man auch nach operativem Vorgehen sehr vorsichtig sein, um Rezidive zu vermeiden.

4. Selbstverständlich muß die Art der Behandlung individuell verschieden sein. Es ist aber nicht das operative Verfahren der Heilstättenbehandlung gegenüberzustellen, sondern nur der konservativen Therapie. In der Heilstätte müssen beide Verfahren angewandt werden können.

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