Dtsch Med Wochenschr 1975; 100(49): 2524-2527
DOI: 10.1055/s-0028-1106578
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

131J-Cholesterin-Szintigraphie der Nebennieren

Erfahrungen bei verschiedenen Nebennierenerkrankungen, insbesondere einseitigen Nebennierentumoren 131I-cholesterol scanning of the adrenals: results in various adrenal diseases, especially unilateral adrenal tumoursA. Helber, K. Dvorak, W. Winkelmann, K. A. Meurer, H. Würz, A. Dickmans
  • Medizinische Universitäts-Poliklinik und Medizinische Klinik Köln-Merheim (Direktor: Prof. Dr. W. Kaufmann) und Medizinisches Röntgen- und Strahleninstitut (Chefarzt: Dr. H.-J. Schmitz-Dräger) des Städtischen Krankenhauses Köln-Merheim
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der diagnostische Wert der 131J-Cholesterin-Nebennierenszintigraphie wurde an 15 Patienten mit überwiegend einseitigen Nebennierenerkrankungen geprüft. Bei fünf Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus durch Nebennierenrindenadenome konnte die Nebennierenszintigraphie in drei Fällen die richtige Seitenlokalisation mit großer Sicherheit bestimmen, in zwei Fällen blieb die Seitenlokalisation auch nach der Szintigraphie fraglich. Eine eindeutige Seitenlokalisation war bei zwei Patienten mit Phäochromozytomen durch die Szintigraphie zu sichern. In zwei Fällen von hormonproduzierenden Nebennierenkarzinomen waren die Nebennieren beiderseits nur ganz gering oder nicht darzustellen, wegen der Größe der Tumoren einerseits und Suppression der gesunden Gegenseite durch die autonome Hormonproduktion andererseits. Bei der Zerstörung einer Nebenniere durch einen retroperitonealen Tumor war szintigraphisch die gegenseitige gesunde Nebenniere hyperplastisch. Wegen der Radioaktivitätsbelastung der steroidproduzierenden Gonaden ist die 131J-Cholesterin-Szintigraphie auf die Diagnostik der Seitenlokalisation einseitiger Nebennierentumoren zu beschränken. Sie sollte nicht zur Komplettierung der Artdiagnostik doppelseitiger Nebennierenerkrankungen angewandt werden.

Summary

131I-cholesterol scanning of five patients with primary hyperaldosteronism due to adrenocortical adenoma, gave correct lateralization and localization in three, while in two cases lateralization was not definitively determined. In two patients with phaeochromocytoma unilateral localization was clear-cut in the scan. In two patients with hormone-producing adrenal carcinoma the adrenals were localized poorly or not at all on both sides, because of the size of the tumours and suppression of the healthy contralateral adrenal by the autonomous hormone production. In a case of retroperitoneal tumour with destruction of the adrenal the scan demonstrated a hyperplastic but healthy adrenal on the other side. Because 131I-cholesterol scanning exposes the steroid-producing gonads to high radioactivity, the method should only be used for diagnosing which side a unilateral adrenal tumour is on. It should not be used to complement a diagnosis of bilateral adrenal disease achieved by other means.

    >