Sequenzszintigraphische Untersuchungen von Leber und Milz bei Patienten mit Vinylchlorid-Krankheit

Zusammenfassung

Das Auftreten schwerer Leberschäden bis hin zu Angiosarkomen bei Arbeitern in der PVC-Produktion macht es notwendig, laufend Kontrolluntersuchungen von Leber und Milz durchzuführen. Hierfür bieten sich nuklearmedizinische Methoden an, die bei geringer Belastung des Patienten zu aussagekräftigen Ergebnissen führen. Aus Untersuchungen an 15 Patienten mit PVC-bedingter Hepatopathie geht hervor, daß die mit Hilfe von ^99mTc-Pertechnetat nachweisbare Leberperfusion nicht mit der Raffung von Sulfurkolloid im retikuloendothelialen System der Leber korreliert. Hieraus wird geschlossen, daß es bei der VC-Krankheit zu einer spezifischen Schädigung des retikuloendothelialen Systems der Leber kommt. Im Rahmen der sequenzszintigraphischen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, daß der Leberperfusionsquotient als Maß für portale. Druckverhältnisse gelten kann - ein Befund, dem für Verlaufskontrollen praktische Bedeutung beizumessen ist. Szintigraphisch lassen sich auch die bei der VC-Krankheit beschriebenen vaskularisierten Tumoren nachweisen.

Summary

Occurrence of severe liver damage including angiosarcoma in polyvinyl chloride production workers necessitates regular control investigations of liver and spleen. Radioisotope techniques with small irradiation doses which give valid results should be used. Investigations of 15 patients with PVC-induced liver disease showed that hepatic perfusion as demonstrated by ^99mTc pertechnate does not correlate with the uptake of sulphide colloid in the hepatic reticuloendothelial system. This provides evidence that in VC disease specific damage of the reticuloendothelial system of the liver occurs. Sequential scintigraphy also proved that the liver perfusion quotient can be considered as a measure of portal pressure. In practice this may be used for follow-up controls. Vascularized tumours described in VC disease can also be demonstrated by scintigraphy.