Planta Med 1964; 12(3): 272-292
DOI: 10.1055/s-0028-1100180
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

KONSTITUTION UND EIGENSCHAFTEN DER SAPONINE1

R. Tschesche, G. Wulff
  • Aus dem Org.–Chem. Institut der Universität Bonn
1 Vorgetragen von R. Tschesche auf der 12. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung vom 20.–22. Mai 1964 in Berlin.
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Einleitung

Saponine sind glykosidische Pflanzeninhaltsstoffe, die außerordentlich verbreitet und bereits in über 85 Pflanzenfamilien gefunden worden sind [1]. Phylogenetisch reicht ihre Entstehung mindestens bis zu den Farnen und Moosen zurück, doch handelt es sich nicht um obligatorische Pflanzeninhaltsstoffe. Obwohl sie chemisch verschiedenen Stoffklassen angehören, sind sie durch gemeinsame Eigenschaften charakterisiert. Ihren Namen verdanken sie dem starken Schaumbildungsvermögen, das allen Saponinen gemeinsam ist. Die meisten von ihnen wirken zerstörend auf Erythrozyten, sind giftig für Fische und bilden mit Sterolen in Äthanol schwer lösliche Niederschläge. Die Hämolyse und Komplexbildung mit Cholesterin werden in einem besonderen Abschnitt genauer besprochen.

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