Planta Med 1964; 12(1): 13-26
DOI: 10.1055/s-0028-1100145
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

ERSTUNTERSUCHUNGEN AN „CORONILHA” – SCUTIA BUXIFOLIA REISSEK

Richard Wasicky, Marianne Wasicky, Robert Joachimovits
  • Instituto de Pesquisas Bioquimicas (Diretor Prof. Dr. Richard Wasicky) e Instituto de Farmacologia (Diretor Prof. Dr. Robert Joachimovits) da Universidade Santa Maria – Rio Grande do Sul – Brasil
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Die in der Volksmedizin von Rio Grande do Sul (Brasilien) unter dem Namen „Coronilha” als Herz– und Gefäßmittel verwendete Stammrinde von Scutia buxifolia Reissek, einem Baum aus der Familie der Rhamnaceen, wurde einer morphologischen, anatomischen, chemischen und pharmakologischen Erstuntersuchung unterworfen. Diese Untersuchungen erstreckten sich auch auf die Blätter. Beliebt ist beim Volk die von den Verfassern als Julio de Castilhos–Varietät bezeichnete Droge. Diese Untereinheit, die in Julio de Gastilhos (70 km von Santa Maria) vorkommt, wurde eingehender untersucht. Die erhobenen Befunde zeigen, daß die von S. Reissek angegebenen Unterarten obtusifolia und acutifolia einer Änderung bedürfen. Mindestens 4 Untereinheiten sind vorhanden, die sich morphologisch, anatomisch und chemisch unterscheiden. Von den Besonderheiten seien für die genannte Varietät besonders das Vorkommen von einigen Sklerenchymringen in der Rinde, jene von sehr großen Idioblasten mit einem Oxalatkristall in den Blättern und von Alkaloiden in der Rinde (0,02 % in der Trockensubstanz) und in den Blättern (0,02 % in der Trockensubstanz) erwähnt. Im pharmakologischen Verhalten ist besonders die durch die Alkaloide hervorgerufene Blutdrucksenkung bemerkenswert, ferner die digitalisartige Wirkung, die nicht durch die Alkaloide bedingt ist, schließlich eine diuretische Wirkung, deren Charakter in zukünftigen Versuchen festzustellen sein wird.

Summary

Stem bark of Scutia buxifolia Reissek (Rhamnaceae) is used in Rio Grande do Sul (Brazil) as a cardiac remedy. The crude drug is known as „Coronilha”.

Morphological, anatomical and chemical investigations performed by the authors indicate that 4 infraspecific taxa should be recognized. The one most appreciated by indigenous people as a remedy grows in the vicinity of Julio de Castilhos.

Diagnostic features are the type of sklerenchyma in the bark, large idioblasts containing a crystal of oxalate of lime in the leaves and alkaloidal content.

Bark and leaves of the Castilhos variety contain approximately 0,02 % (dry weight) of alkaloids.

Pharmacologically hypotensive (alkaloids), digitaloid (unknown constituents) and diuretic (unknown constituents) properties were demonstrated for the crude drug.

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