Frauenheilkunde up2date 2009; 3(2): 69
DOI: 10.1055/s-0028-1098895
Editorial

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Publication Date:
16 April 2009 (online)

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Liebe Leserinnen und Leser,

diese Ausgabe der Frauenheilkunde up2date wird wieder federführend von der Universitäts-Frauenklinik Tübingen gestaltet.

Die Rubrik Forum beginnt mit einem Beitrag von Prof. Beckmann, Universität Erlangen, der maßgeblich an der Konzeption, Strukturierung und Etablierung gynäkologischer Krebszentren beteiligt ist. Im Bereich der Versorgung gynäkologischer Karzinome ist z. B. bekannt, dass das Überleben der Patientinnen in hohem Maße von der Qualität der Operation abhängt. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Qualität statistisch in Zentren mit einer großen Zahl solcher Operationen besser ist und mit einem höheren Gesamtüberleben einhergeht. Von daher ist es im Sinne einer verbesserten und qualitätsgesicherten Versorgung unserer Patientinnen sinnvoll, auch im Bereich gynäkologischer Karzinome solche interdisziplinären Behandlungszentren zu etablieren.

Aus dem Bereich der Pränataldiagnostik und Perinatalmedizin finden Sie einen interdisziplinären Beitrag zum Thema „Ösophagusatresie”. Sicher ist Ihnen bewusst, dass der typische Symptomenkomplex aus Polyhydramnion und fehlender Magenblase die typische Symptomkonstellation ist. Andererseits wissen wir, dass die Detektionsrate schlecht und die Falsch-Positiv-Rate gerade bei diesem Symptomenkomplex besonders hoch ist. Dr. Wagner und Dr. Kagan als Pränataldiagnostiker gehen insbesondere auf diese Problematik ein und zeigen die Möglichkeiten und Grenzen der Pränataldiagnostik auf. Dr. Gölz von Seiten der Neonatologie und Prof. Kirschner von Seiten der Kinderchirurgie haben für Sie einen Überblick über das peri- und postnatale Management zusammengestellt.

Ovarprotektion und Fertilitätserhalt sind im Rahmen der deutlich verbesserten Überlebensraten bei jungen Patientinnen mit Karzinomerkrankungen von zunehmender Bedeutung. Frau OÄ Dr. Lawrenz, Leiterin des IVF-Bereichs der Frauenklinik Tübingen, hat für Sie den aktuellen Stand in diesem Bereich dargestellt.

Als Weiterbildungsthema aus dem Bereich Onkologie haben wir unter Federführung von Frau Prof. Fehm für Sie das Ovarialkarzinom mit all seinen Facetten von der Epidemiologie über die Diagnostik bis hin zur operativen und anschließenden System-Therapie einschließlich des Vorgehens bei Rezidiven dargestellt.

Nabelschnurkomplikationen und Anomalien der Nabelschnur sind ein relativ häufiges geburtshilfliches Problem. Welche Konsequenzen aus der pränatalen Diagnose einer singulären Nabelschnurarterie zu ziehen sind und welche Konsequenzen eine im Ultraschall zunehmend diagnostizierte Nabelschnurumschlingung hat, wird neben vielen weiteren Aspekten von Frau Dr. Haas und weiteren Koautoren beleuchtet.

Welche Arzneimittel dürfen in der Schwangerschaft gegeben werden, welche sind kontraindiziert? Immer wieder stellen sich hier Fragen, die Dr. Paulus vom Institut für Reproduktionstoxikologie und Frau PD Meyberg-Solomayer für Sie bearbeitet haben.

Sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und Kindern – wahrscheinlich hatten Sie schon öfter damit zu tun als es Ihnen bewusst ist. Frau Dr. Rall und Frau Dr. Brucker haben diesen Themenkomplex mit seinen weit reichenden Aspekten für Sie dargestellt.

Viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe wünscht Ihnen Ihr

Prof. Dr. D. Wallwiener
Heftherausgeber    Tübingen, im April 2009

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