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DOI: 10.1055/a-2708-3453
Höherer Zielblutdruck verschlechtert Outcome bei septischem Schock
Der septische Schock ist eine Unterform der Sepsis und weist der Literatur zufolge selbst in Industrieländern eine hohe Sterblichkeit von etwa 38,5 % auf. Er ist durch anhaltende Hypotonie trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr gekennzeichnet und erfordert eine sofortige Stabilisierung der Hämodynamik des Patienten. Der optimale Zielblutdruck, ein Schlüsselfaktor im Kreislaufmanagement bei septischem Schock, ist jedoch weiterhin umstritten. Da die Autoregulation, die die Organdurchblutung steuert, je nach Patientendemografie, Krankheitstyp und Schweregrad variiert, muss die Wirkung des Ziel-MAPs (mean arterial pressure, mittlerer arterieller Druck) in der Population, die in früheren Studien nicht hinsichtlich ethnischer Charakteristika, Krankheitsspezifität oder Prävalenz von chronischer Hypertonie untersucht wurde, weiter analysiert werden. Die Ergebnisse früherer Studien könnten durch katecholaminbedingte Nebenwirkungen beeinflusst worden sein, daher sollte die Wirkung eines hohen Ziel-MAPs mithilfe eines Protokolls untersucht werden, das die Katecholamindosis minimiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei älteren Patienten mit septischem Schock im betrachteten Kollektiv die Behandlung mit einem Ziel-MAP von 80–85 mmHg trotz eines katecholaminsparenden Protokolls mit Vasopressin nicht zu einer Senkung der Mortalität, sondern zu einer signifikanten Erhöhung im Vergleich zu einer Behandlung mit einem MAP von 65–70 mmHg führte. Auf Basis dieser Ergebnisse scheint es aus Sicht der Autoren – trotz der Limitationen ihrer Studie – ratsam, eine übermäßige Anwendung von Vasopressoren bei Patienten mit septischem Schock kritisch im Blick zu behalten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. November 2025
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