RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/a-2702-9211
Erste Stiftungsprofessur an der Hochschule Fulda: Gemeinsames Engagement für ,Palliative Care‘[1]
Autoren
„Das ist ein Saatkorn, das jetzt wachsen muss!“. Mit diesen hoffnungsfrohen Worten kommentiert Dr. Thomas Sitte, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen PalliativStiftung die Einrichtung der ersten Forschungsprofessur an der Hochschule Fulda, die am Fachbereich Gesundheitswissenschaften entsteht. Die Professur für ,Palliative Care‘ ist auf fünf Jahre befristet, hat einen Umfang von 50 % und wird für fünf Jahre von der Deutschen PalliativStiftung sowie der Lichtermeer Stiftung – Vogelsberger Hospiz- und Palliativstiftung mit jährlich 65 000 Euro gefördert. Die Mittel dienen in erster Linie der Deckung der Personalkosten. Alle weiteren Kosten trägt die Hochschule Fulda. Die Ausschreibung der Professur erfolgt zeitnah. Bei einem optimalen Verlauf des Berufungsverfahrens könnte die Professur zum Sommersemester 2026 besetzt werden. Bislang wurde in Hessen noch keine Professur mit einer Denomination im Bereich Palliative Care oder Palliativmedizin besetzt ([Abb. 1]).


Mit der neuen Stiftungsprofessur reagiert die Hochschule Fulda gemeinsam mit ihren Partnern auf den wachsenden Bedarf an Palliativversorgung in einer alternden Gesellschaft. ,Palliative Care‘ ist ein Thema, das angesichts der demografischen Entwicklung und der Zunahme chronischer und unheilbarer Erkrankungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wir freuen uns, gemeinsam mit engagierten Partnern ein zukunftsweisendes Lehr- und Forschungsfeld an unserer Hochschule zu stärken“, betont der Präsident der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar.
Ziel der Professur ist es nicht nur, innovative Konzepte der Palliativversorgung zu entwickeln und zu erforschen, sondern auch, die Studierenden praxisnah auf die Herausforderungen in diesem sensiblen Bereich vorzubereiten. Dr. Anke Günther, Kanzlerin der Hochschule Fulda, erläutert: „Es geht nicht nur um medizinisches Fachwissen, sondern auch um ethische Fragestellungen, patientenzentrierte Kommunikation und interprofessionelle Zusammenarbeit.“ Deshalb werde die Professur für ,Palliative Care‘ eine besondere Rolle in der Ausbildung von Gesundheitsfachkräften in Fulda einnehmen.
Der Dekan des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften, Prof. Dr. Stefan Greß, bewertet die Professur als Brückenschlag zwischen Medizin, Pflegewissenschaften und angrenzenden Disziplinen wie Psychologie und Sozialarbeit und betont, dass nur eine interdisziplinäre Ausbildung der Komplexität palliativer Situationen gerecht werden könne. Neben der Lehre am Fachbereich Gesundheitswissenschaften sowie am Campus Fulda der Universität Marburg werde die Professur eng mit der Universitätsmedizin Marburg und dem Klinikum Fulda kooperieren. Gemeinsame Forschungsprojekte sowie praxisorientierte Lehrformate – etwa Simulationstrainings und projektbezogene Arbeiten – sollen Theorie und Praxis eng miteinander verzahnen.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen PalliativStiftung, Dr. Thomas Sitte, erinnert daran, dass die Stiftung seit zwölf Jahren für einen solchen Lehrstuhl geworben habe! „Endlich ist es soweit. Wir möchten mit dieser Stiftungsprofessur einen konkreten Beitrag zur Verbesserung in der palliativen Versorgung leisten. Denn ,Palliative Care´ bedeutet weit mehr als reine Schmerztherapie. Es geht um ein ganzheitliches Verständnis von Versorgung, das auch seelische und soziale Aspekte einschließt – und das muss in der Ausbildung junger Gesundheitsfachkräfte verankert sein.“
Auch Tanja Bohn, Vorsitzende der Lichtermeer Stiftung, sieht in der Zusammenarbeit einen wichtigen Impuls: „Palliativversorgung lebt vom Engagement vieler Berufsgruppen und Menschen. Durch interdisziplinäre Lehrformate sollen die Studierenden auf die unerlässliche Praxis vorbereitet werden, in heterogenen Fachteams zu arbeiten. Mit dieser Professur möchten wir die Ausbildung stärken und den Wissenstransfer fördern – gerade auch in ländlichen Regionen wie dem Vogelsberg oder der Rhön.
1 Nach einer Presseinformation vom 15. Juli 2025.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. November 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
