Die Regionalanästhesie wird häufig angewandt, um Operationen am wachen Patienten zu
ermöglichen, insbesondere bei Operationen an den oberen Extremitäten. Dieses Verfahren
bietet mehrere Vorteile. Beispielsweise ermöglicht es die frühzeitige Erkennung von
Lokalanästhetika-Toxizitäten. Außerdem können Patienten über Parästhesien berichten,
was das Risiko peripherer Nervenverletzungen reduzieren kann. Die Regionalanästhesie
reduziert zudem die mit einer Vollnarkose verbundenen Risiken (z. B. Übelkeit, Erbrechen,
Aspiration von Mageninhalt), verkürzt die Erholungszeit durch Umgehung des Aufwachraums
und bietet eine effektive postoperative Schmerzlinderung. Bei Kindern werden Regionalanästhesien
dagegen selten und in der Regel in Vollnarkose oder tiefer Sedierung durchgeführt.
Die meisten Kliniker halten eine Regionalanästhesie bei wachen Kindern für nicht durchführbar,
da sich die Kinder während des Eingriffs bewegen oder während der Operation in Stress
geraten können. Diese Annahmen werden jedoch nicht durch prospektive Studien gestützt.
Die vorhandene Literatur gibt kein Mindestalter an, ab dem eine Regionalanästhesie
zur Durchführung bei wachen Kindern in Betracht gezogen werden kann.