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DOI: 10.1055/a-2663-3241
Verzögertes Abklemmen der Nabelschnur nach Sectio hat Vorteile
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für alle reifen Neugeborenen ohne Beatmungsbedarf, unabhängig vom Entbindungstyp, die Nabelschnur erst nach mehr als einer Minute abzuklemmen. Die Verzögerung erhöhte in Studien das postnatale Hämoglobin und Eisen, wobei mütterliche Blutverluste nicht zunahmen und die Effekte sogar Monate lang anhielten. Eine chinesische Forschergruppe differenzierte diese Ergebnisse nun genauer und verglich reife Neugeborene nach Sectio in 4 Gruppen mit unterschiedlicher Zeitdauer für das Auspulsieren der Nabelschnur.
Neugeborene mit einem verzögerten Abklemmen der Nabelschnur hatten höhere Hämoglobinwerte, ohne dass mehr postnatale oder postpartale Komplikationen auftraten. Die Dauer der Verzögerung wirkte sich nicht signifikant unterschiedlich aus. Möglicherweise brächten Intervalle ≥ 30 Sekunden bei Sectio-Entbindungen keinen höheren Zusatznutzen, meinen die Autoren. Als Gründe diskutiert die Studiengruppe inadäquate Uteruskontraktionen und einen niedrigeren mütterlichen Blutdruck als bei Vaginalentbindungen sowie eine mögliche Flussumkehr.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2025
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