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DOI: 10.1055/a-2663-2910
Geschlossene FiO₂-Regelsysteme – Effektivität und klinische Relevanz bei Frühgeborenen
Die Sauerstofftherapie ist ein zentraler Bestandteil der neonatologischen Intensivmedizin bei Frühgeborenen, wobei sowohl eine unzureichende als auch eine übermäßige Sauerstoffzufuhr schädlich sein können. Die manuelle Anpassung des inspiratorischen Sauerstoffanteils (FiO2) – um die Sauerstoffsättigung (SpO2) im Zielbereich zu halten – ist jedoch herausfordernd. Automatisierte bzw. geschlossene FiO2-Regelsysteme (FiO2‐c) wurden entwickelt, um die SpO2-Stabilität zu verbessern. Der PRICO-Algorithmus (Predictive Intelligent Control of Oxygenation), implementiert im Fabian-Beatmungsgerät (Vyaire Medical, USA), erwies sich in Kurzzeitstudien der manuellen Steuerung als überlegen. Ziel der vorliegenden Studie von Dijkman et al. war es, die Langzeitanwendung von PRICO während des gesamten Aufenthaltes auf der neonatologischen Intensivstation (NICU) zu bewerten.
Dijkman et al. schlussfolgern, dass trotz fehlender signifikanter Gesamteffekte die kontinuierliche Anwendung von FiO2-c mittels PRICO bei extrem unreifen Frühgeborenen in den ersten beiden Lebenswochen unter Sauerstoffgabe mit verlängerter Zeit im SpO2-Zielbereich und reduzierter Hyperoxie assoziiert war. Dies spricht für eine Wirksamkeit bei frühem Einsatz. Auch wenn der Zusatznutzen über den gesamten NICU-Aufenthalt begrenzt war, erwies sich FiO2-c als mindestens ebenso effektiv wie RMC. Ein weiterer potenzieller Vorteil ist die Entlastung des Pflegepersonals.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2025
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