Neonatologie Scan 2025; 14(04): 261
DOI: 10.1055/a-2663-2775
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Autoren

  • Axel Hübler

  • Roland Hentschel

in dem Kinderbuch „Wo der Weihnachtsmann wohnt“ schreibt der finnische Autor Mauri Kunnas als letzten Satz „Weihnachten kommt schneller, als man denkt…“. Auch wir wundern uns beim Verfassen dieses Editorials, wie schnell das Jahr 2025 vergangen ist. Nicht zuletzt ist dies wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass wir alle in einem Fachgebiet arbeiten, welches weiterhin durch eine große Dynamik an Wissensgewinn gekennzeichnet ist. Neue Erkenntnisse führen gleichzeitig dazu, dass sicher geglaubte Grundsätze in Frage gestellt oder bisherige Behandlungskonzepte verlassen werden. Überraschende Neuerungen haben die vergangenen Monate für unser Fachgebiet insgesamt nicht gebracht, jedoch viele Anregungen, die Rahmenbedingungen des eigenen Handelns kritisch zu hinterfragen.

So zeigte die Nachuntersuchung ehemals extrem unreifer Frühgeborener der australischen Arbeitsgruppe um Marks et al. (Arch Dis Child Fetal Neonatal 2024), dass sich zwar mit niedrigeren Gestationsaltern das Risiko für Behinderungen mit acht Jahren erhöhte, aber die Mehrheit der überlebenden Patientinnen und Patienten mit einem Reifealter bei Geburt von 22–23 Wochen keine schweren neurosensorischen Defizite aufwies (NeonatologieScan 01–2025). Ein Ergebnis der Studie „Physiological versus time based cord clamping in very preterm infants“ (Lancet Reg Health Eur 2025) von Knol et al. war, dass die Expertise des Teams starken Einfluss auf die Wirksamkeit der Intervention hatte (NeonatologieScan 02–2025), letztlich die Qualität der eigenen Arbeit das Behandlungsergebnis mitbestimmt. Spannend ist der Ansatz von Gallipoli et al. (J Perinatol 2025), die Folgekomplikationen einer intraventrikulären Blutung bei Frühgeborenen durch intranasale Gabe frischer Muttermilch und den darin enthaltenen pluripotenten Stammzellen positiv beeinflussen zu wollen (NeonatologieScan 03–2025). Und die von Löfberg et al. realisierte Gabe von Melatonin bei asphyktischen Neugeborenen unter Hypothermie (Pediatric Research 2025) eröffnet eventuell eine Behandlungsoption, die neurologische Entwicklungsprognose der betroffenen Patienten weiter zu verbessern (NeonatologieScan 04–2025).

Die aktuelle Ausgabe, welche Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun in Ihren Händen halten oder vor Ihren digitalen Endgeräten studieren, beschließt den 14. Jahrgang der NeonatologieScan. Wir sind erneut vielen Kolleginnen und Kollegen außerordentlich dankbar, dass sie mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung diese Zeitschrift mitgestaltet und damit diesen aktuellen Wissensaustausch ermöglicht haben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen einen besinnlichen Jahreswechsel und für 2026 alles Gute!

Herzlichst,

Ihre Herausgeber

PD Dr. med. Axel Hübler
Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Chemnitz gGmbH, Chemnitz, Deutschland

Prof. Dr. med. Roland Hentschel
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2025

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