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DOI: 10.1055/a-2592-7424
Mikroplastik und Antibiotikaresistenz: Ein neuer Global Player?
Autoren
In Bakterienpopulationen auf der ganzen Welt werden erhöhte Raten antimikrobieller Resistenz (engl. antimicrobial resistance, AMR) beobachtet. AMR können durch vielschichtige Faktoren beeinflusst werden, darunter der übermäßige Einsatz und Missbrauch von Antibiotika bei Menschen und Tieren, schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse sowie die Umweltverschmutzung durch Antibiotikarückstände im Abwasser. Neuere Studien zeigen, dass auch Mikroplastik (MP) eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von AMR spielen könnte. Dies liegt vor allem an der Fähigkeit von Plastikpartikeln, durch Biofilmbildung mikrobielle Gemeinschaften, chemische Verunreinigungen und genetisches Material mit resistenten Genen (engl. antibiotic resistance genes, ARGs) aufzunehmen. In den Bakteriengemeinschaften, die zusammenwachsen und MP-Oberflächen besiedeln, können ARGs durch horizontalen Gentransfer zwischen Bakterienspezies übertragen werden. Es ist zwar erwiesen, dass Bakterien auf der Oberfläche von MPs ARGs beherbergen, doch gibt es nur begrenzte Kenntnisse über die Entwicklung von AMR in Abhängigkeit von den Eigenschaften der MPs (Zusammensetzung, Größe, Konzentration usw.) sowie deren Wechselwirkungen mit verschiedenen Antibiotika.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
05. Dezember 2025
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