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DOI: 10.1055/a-2551-5047
„Im Grunde sind ja Worte überflüssig …“ – ein Exlibris von Johann Vincenz Cissarz (1873–1942) für Ernst Bumm (1858–1925)

„Das Bücherzeichen ist der Vermerk, welcher mit einem Buche verbunden wird, um dessen Zugehörigkeit zu einer bestimmten, öffentlichen oder privaten Büchersammlung zu beurkunden. […] Derjenige Besitzer einer Büchersammlung, welcher ein Bücherzeichen verwendet, sieht sein Eigenthum sicherer gewahrt, als der andere, der dies unterlässt …“ [1]. Solche Exlibris sind kleinformatige, grafisch gestaltete Blätter. Diese auch als Bibliotheks-, Bucheigner-, Buch- oder Bücherzeichen sowie Buchmarken bezeichneten, mithilfe unterschiedlicher Verfahren gedruckten Kleingrafiken werden auf die Innenseite des vorderen Buchdeckels geklebt und zeigen den Besitzer dieses Buches an [2]. „Benannt sind diese Blättchen nach der lateinischen Textphrase ‚ex libris‘, die sehr häufig auf eben jenen Blättchen zu lesen ist und wörtlich „aus den Büchern“ bedeutet […] Frei übersetzt bedeutet ‚ex libris‘ also so viel wie „aus der Büchersammlung von/des …“ [2]. Wesentliche Bestandteile eines Exlibris sind eine figürliche oder sonstige grafische Darstellung und der Name des Bucheigentümers. Exlibris-Motive waren Wappen, sog. redende Exlibris (der Name des Besitzers/Auftraggebers wird durch ein Bild symbolisiert), Porträts, Anspielungen auf den Beruf (Arzt, Apotheker, Jurist oder Dichter), Allegorien, die Themengruppe „Bücher, Bibliothek, Lesen und Schreiben“, Akt-, Landschafts- sowie Tier- und Pflanzendarstellungen. „Existentielle Themen wie der Tod werden auf Exlibris sogar bereits seit dem 16. Jh. dargestellt.“ [2].
Publication History
Article published online:
11 June 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Seyler GA. Illustriertes Handbuch der Ex-Libris-Kunde. Berlin: J. A. Stargardt; 1895
- 2 Herr W. Exlibris als Provenienzmerkmale und eigenständige Druckgraphik: Sammlungen, Erschließungsstand, Nutzungspotential. Perspektive Bibliothek 2012; 1: 120-146
- 3 Cernajsek T. Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus, Pettenbach O.Ö.. Exlibris und Kleingrafien für Ärzte und Ärztinnen. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung. Pettenbach Wien, Perchtoldsdorf: Österreichische Exlibris-Gesellschaft; 2018
- 4 Warnecke F. Die deutschen Bücherzeichen (Ex-Libris) von ihrem Ursprunge bis zur Gegenwart. Berlin: J. A. Stargardt; 1890
- 5 Kropp R. Ex Libris. Von Ärzten – Über Ärzte – Für Ärzte. Pneumologie 2010; 64: 249-254
- 6 Scholz A. Rat des Kreises Stendal, Kulturbund der DDR/Kreissekretariat Stendal. Ärzte-Exlibris der Gegenwart (Katalogtext). In: Ärzte-Exlibris der Gegenwart. Dresden: POLYDRUCK; 1986: 3-7
- 7 Leibbrand W. Die Gebrüder Bumm. Berliner Medizin 1965; (02) 51-57
- 8 Stoeckel W. Nachruf Ernst Bumm. Zentralbl Gynakol 1925; 49: 177-188
- 9 Schneck P. Ernst Bumm (1858–1925) und die Gynäkologie seiner Zeit. Eine biographische Skizze anläßlich seines 125. Geburtstages. Zentralbl Gynakol 1983; 105: 662-665
- 10 Müller FV. Die tödliche Krankheit von Ernst Bumm. Münchner Medizinische Wochenschrift 1925; 280-281
- 11 Strassmann P. Ernst Bumm. Berliner Hochschulnachrichten; 1925
- 12 Wikipedia. Stichwort „Otto Felsing (Kupferstecher)“. Accessed March 16, 2025 at: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Felsing_(Kupferstecher)
- 13 Klein-Wiele H. Johann Vincenz Cissarz. Württembergische Biographien 2011; 2: 36–37. Accessed March 15, 2025 at: https://www.leo-bw.de/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/134089316/Cissarz+Johann+Vincenz
- 14 Hock S. Cissarz, Johann Vincenz. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe). Accessed March 23, 2025 at: https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1940
- 15 Thieme U. Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 7. Leipzig: E. A. Seemann; 1912
- 16 Zobel V. Johann Vincenz Cissarz. Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnkunst u. künstlerische Frauen-Arbeiten 1905; 15: 313-324