Z Orthop Unfall 2024; 162(01): 63-68
DOI: 10.1055/a-1850-2693
Originalarbeit

Wirtschaftliche Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie im Jahr 2020

Datenanalyse einer Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Article in several languages: deutsch | English
Patricia Boehmer
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
,
Dieter Christian Wirtz
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
,
Christof Burger
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
,
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
,
Koroush Kabir
2   Department of Orthopedics and Trauma Surgery, Universitätsklinikum Bonn Chirurgisches Zentrum, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN385634)
,
Sebastian Scheidt
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einführung Im Jahr 2020 erforderte die SARS-CoV-2-Pandemie eine Anpassung der Versorgungsstruktur in allen medizinischen Einrichtungen in Deutschland. Diese Studie analysierte die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie anhand der Jahresbilanz einer Universitätsklinik.

Methoden Es wurde eine Datenanalyse der Leistungsparameter der Klinik aus den Jahren 2019 und 2020 durchgeführt. Analysiert wurden 52943 ambulante und 7980 stationäre Fallzahlen, der Case Mix Index (CMI) sowie die Kosten und Erlöse.

Ergebnisse Infolge der Reduktion geplanter Operationen sank die mittlere Zahl stationärer Patienten im März und April 2020 um 10,4% (p = 0,004). Aufgrund der Fokussierung auf komplexe Fälle stieg der CMI in diesem Zeitraum um 29,5% (p = 0,007) an. Die Zahl ambulanter Operationen nahm im Gesamtjahresvergleich um 16,9% (n = 84) zu. Steigende Kosten für Verbrauchsmaterialien durch den Kauf von Schutzausrüstungen wurden durch einen geringeren Bedarf an orthopädischen Implantaten kompensiert.

Fazit Durch die Reduktion elektiver stationärer chirurgischer Behandlungen erfolgte eine Fokussierung auf komplexe Krankheitsbilder, was sich in einem erhöhten CMI widerspiegelt. Durch interne Kompensationsmechanismen konnte die Klinik einerseits Intensivkapazitäten einsparen und andererseits eine Umsatzsteigerung erzielen.



Publication History

Received: 11 February 2022

Accepted after revision: 10 May 2022

Article published online:
18 July 2022

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